Im Mai hatte ein Berufungsgericht Radschabs Verurteilung zu sechs Monaten Haft bestätigt. Der 51-Jährige war im Januar für schuldig befunden worden, die Innen- und Verteidigungsministerien in Äusserungen bei Twitter verunglimpft zu haben. Im April wurde Radschab inhaftiert.
Der Aktivist gehört zur schiitischen Bevölkerungsmehrheit in Bahrain. Der Golfstaat wird von einem sunnitischen Königshaus regiert.
Radschab hatte in einem der umstrittenen Tweets geschrieben, dass viele Bahrainer, die in Syrien auf Seiten der Dschihadisten kämpften, frühere Sicherheitskräfte seien, die sich während ihrer Dienstzeit radikalisiert hätten.
Während des Berufungsverfahrens wurde er wegen einer anderen Twitter-Mitteilung inhaftiert, in der er den bahrainischen Behörden vorwarf, schiitische Häftlinge zu foltern.
Radschab leitet das Zentrum für Menschenrechte in Bahrain und spielte bei den Protesten der schiitischen Opposition gegen das sunnitische Königshaus im Jahr 2011 eine prominente Rolle. Wegen der Teilnahme an unerlaubten Protesten verbüsste er bereits eine zweijährige Haftstrafe.
Menschenrechtsgruppen hatten Radschabs erneute Inhaftierung verurteilt. Auch die USA, die in Bahrain ihre Fünfte Flotte stationiert haben, forderten seine Freilassung.