Im März wurde Abu Bakr al-Baghdadi, der Führer des Islamischen Staates (IS), bei einem Luftschlag im Irak schwer getroffen. Seither ist der Ober-Dschihadist ausser Gefecht. Seine Vasallen haben ihn in die syrische Stadt Raqqa verlegt – hier ist der Zugang zu medizinischer Versorgung wegen der Nähe zur türkischen Grenze einfacher, wie die Website «The Daily Beast» berichtet.
Baghdadi sei geistig fit und in der Lage, Anweisungen zu geben. Trotzdem suchen die Terroristen nun einen Stellvertreter, der zwischen Syrien und dem Irak hin und her reisen könne, um das ausgerufene «Kalifat» unter Kontrolle zu halten.
Wer der Neue an der IS-Spitze sein wird, ist dabei offenbar noch unklar. Laut IS-Deserteuren sind drei Kandidaten im Rennen. Einer von ihnen ist Abu Ala al-Afri, ein ehemaliger Physiklehrer, der bisher das IS-Territorium in Syrien überblickte.
Entscheidung soll bis Ende Woche fallen
Der zweite Iraker, der im Gespräch ist, heisst Abu Ali al-Anbari, ein ehemaliger General der irakischen Armee. Er ist ebenfalls in Syrien in verantwortlicher Position für die Terrormiliz aktiv. Wie Afri hat auch Anbari eine Al-Kaida-Vergangenheit. Er gilt als guter Stratege, allerdings soll er in religiösen Belangen nicht sonderlich beschlagen sein – was in einem islamistischen Staatsgebilde ein Problem darstellen könnte.
Dann ist da noch der aktuelle IS-Gouverneur von Raqqa, Abu Luqman. Der heisst eigentlich Ali Moussa al-Hawikh und soll einer der Dschihadisten sein, die 2011 vom syrischen Präsident Assad aus dem Gefängnis entlalassen wurden.
Die Entscheidung soll bis Ende Woche fallen. (eg)