In der Nähe von Darmstadt (D) ist am Samstag ein 17-Jähriger beim Baden in einem See ertrunken. Jede Hilfe kam für ihn zu spät, weil Wildparkierer und Schaulustige die Durchfahrt für die Rettungskräfte behinderten, schreibt die «Bild».
Das Baden im KBC-See bei Gross-Rohrheim ist eigentlich verboten. Denn es handelt sich streng genommen um ein Betriebsgelände mit einer Kiesgrube.
«Badegäste gehen illegal ins Wasser»
Doch die grossen Verbotsschilder lassen die Menschen kalt. «Unzählige Badegäste gehen hier illegal ins Wasser. Durch parkende Fahrzeuge werden die Rettungsarbeiten erheblich behindert und die Einleitung der Rettung dadurch verzögert!», schreibt die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) auf Facebook.
Ein Durchkommen sei für die 25 Einsatzfahrzeuge am Samstag kaum möglich gewesen. Mit fatalen Folgen für den 17-Jährigen. Denn zwischen dem Notruf und der Bergung des Jungen vergingen über 30 Minuten.
Der Jugendliche geriet laut «Bild» wegen des steil abfallenden Ufers in Not. Sein Freund – ebenfalls ein Nichtschwimmer – versuchte, ihm zu helfen und alarmierte dann die Rettungskräfte.
«Es entstehen Strömungen und Erdrutsche»
Die wegen der Wildparkierer mit Verspätung eingetroffenen Taucher konnten den Buben zwar nach wenigen Minuten leblos bergen und den Rettungskräften übergeben. Doch jegliche Reanimationsversuche blieben ohne Erfolg.
Die Gemeinde und die Rettungskräfte mahnen seit geraumer Zeit vor der Gefahr. «Es ist hier eigentlich immer noch ein Betriebsgelände und kein Badesee. Es entstehen Strömungen und Erdrutsche unter Wasser. Deshalb ist es hier so gefährlich», sagt Rainer Bersch, Bürgermeister von Gross-Rohrheim. Demnächst soll der Bereich komplett abgeriegelt werden. (man)