Baden zwischen Fäkalien und gebrauchten Damenbinden
Bei Regen versinken Mallorcas Strände im Abfall

Nach Regengüssen wird es an den Stränden rund um Palma de Mallorca eklig. Weil die Klärwerke die Wassermassen nicht schlucken können, fliesst das Abwasser ungefiltert ins Meer.
Publiziert: 03.06.2018 um 18:11 Uhr
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Aktualisiert: 24.09.2018 um 11:52 Uhr
Mallorca hat ein Fäkalien-Problem
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Das Ferienparadies verkommt zur Müllhalde:Mallorca hat ein Fäkalien-Problem

Ferien auf Mallorca: Das heisst weisse Strände, blaue Buchten, Spass und Sonne. So zumindest die Vorstellung von vielen, die sich ein paar Tage auf der Baleareninsel gönnen wollen.

Das kann aber täuschen. Denn sobald es regnet, wird es an einigen Stränden rund um die Hauptstadt Palma ziemlich unappetitlich. Weil das Kanalsystem von den Wassermassen überfordert wird, schleusen die Stadtwerke die Abwässer dann nämlich direkt und ungefiltert ins Meer, wie die «Welt» berichtet. 

Grund ist, dass die veralteten Klärwerke der Kombination aus Bevölkerungswachstum und Touristenansturm nicht mehr gewachsen sind. Unmengen von Fäkalien und Abfall landen so genau dort, wo sich die Touristen eigentlich vergnügen wollen.

Fäkalien im Meer, gebrauchte Binden am Strand

Besonders fies: Die Feriengäste können kaum wissen, dass das Wasser verdreckt ist. In der Hauptsaison werde einfach eine rote Fahne gehisst, sagt eine Anwohnerin der Zeitung. «Doch die wenigsten Strandbesucher wissen, warum.»

Da kommt keine Ferienstimmung auf! Die Strände rund um Palma de Mallorca sind nach Regengüssen jeweils stark verdreckt.
Foto: BODO MARKS

Die Abfallberge sind zumindest für alle sichtbar. Nach Regengüssen landen Hygieneartikel aus den Toiletten der ganzen Insel im Meer und werden von dort an die Strände gespült. Dort, wo Kinder spielen und Feriengäste sich sonnen wollen, liegen dann Unmengen von Damenbinden, Feuchttüchern und gebrauchten Spritzen herum.

Umdenken von Touristen gefordert

Nun soll sich aber etwas ändern. Das Umweltministerium in Madrid hat den Bau eines neuen Klärwerks versprochen. Das wird aber erst in einigen Jahren stehen und sowieso nicht ausreichen, um das Problem endgültig zu lösen.

Darum fordern Umweltaktivisten auf der Insel auch von den Touristen ein Umdenken. Denn die aktuelle Situation ist nicht nur eklig, sondern unter Umständen auch gefährlich.

«Jeder, der barfuss am Strand entlangläuft, hätte hier reintreten können, sagt Alice Mason zur Zeitung, als sie auf zwei gebrauchte Insulinspritzen im Sand zeigt. Bürger und Touristen müssten endlich auch selber anfangen, sich verantwortungsbewusst mit ihrem Abfall zu verhalten. (krj)

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