Die beiden Backpackerinnen Maren Ueland (†28) aus Norwegen und Louisa Vesterager Jespersen (†24) aus Dänemark wollten die Welt bereisen. Doch in Marokko fanden sie den Tod. Ihnen wurden die Kehlen durchgeschnitten (BLICK berichtete). Die Leichen wurden am Montag bei Imlil im Atlasgebirge gefunden, am Fuss des Toubkal. Der höchste Berg Nordafrikas ist ein beliebtes Ziel für Wanderer.
Jetzt ist klar: Die beiden Frauen wurden Opfer eines Terroranschlags. Zu diesem Schluss sind die marokkanischen Sicherheitsbehörden gekommen. Die Staatsanwaltschaft des Landes teilte am Mittwoch mit, die vier tatverdächtigen Männer hätten Verbindungen zu einer Terrorgruppe. Diversen Medienberichten zufolge haben die Mordverdächtigen dem Islamischen Staat die Treue geschworen.
Polizei fahndet nach drei Marokkanern
Ein Mann war bereits am Mittwoch verhaftet worden. Nach drei weiteren Männern wurde gefahndet. Die marokkanischen Behörden hatten dazu Fahndungsbilder der drei anderen Verdächtigen veröffentlicht. Laut der marokkanischen Zeitung «Hespress» ist der erste Tatverdächtige Rashid Aftati (33), ein Händler aus dem Dorf Douar el Caïd ausserhalb von Marakkesch. Der zweite Verdächtige A.E. (27) ist Behörden zufolge ein Schreiner aus Azzouzia, wie die «Daily Mail» berichtet. Beim dritten Mann solle es sich um O.A. (25) aus Derb Zeroual handeln.
Am Donnerstag berichtet die marokkansiche Nachrichtenagentur MAP, dass die drei noch flüchtigen Terror-Verdächtigen, die in Zusammenhang mit dem Doppelmord an den beiden Touristinnen stehen, festgenommmen wurden. Sie wurden indes von der zuständigen Ermittlungsbehörde verhört.
Grausam: Die Mörder von Maren Ueland (†28) und Louisa Vesterager Jespersen (†24) haben die abscheuliche Bluttat auf Video aufgezeichnet. Zu sehen ist, wie eine der beiden jungen Frauen mit einem grossen Messer geköpft wird. Ausserdem wird die brutale Tat im Video von den Tätern gerechtfertigt. «Das ist die Rache für unsere Brüder in Hajine in Syrien, wo unsere Brüder kürzlich bombardiert wurden. Das sind die Köpfe der Feinde Gottes», heisst es im Hinrichtungs-Video. Behörden haben die Authentizität des Video-Material bestätigt. Der einminütige Film kursiert derzeit auf einschlägigen sozialen Medien – BLICK verzichtet darauf, das Video zu zeigen.
Mordverdächtige zelteten nur 30 Meter nebenan
Gemäss skandinavischen und marokkanischen Medienberichten hatten die Verdächtigen nur 30 Meter entfernt von den beiden Frauen ihre Zelte aufgeschlagen. Mitten in der Nacht, gegen 3 Uhr, hätten die Männer dann das Lager verlassen – ihre Ausrüstung jedoch zurückgelassen.
Die Mutter der getöteten Dänin, Helle Petersen, ist untröstlich. «Sie haben meine Tochter und ihre Freundin mit scharfen Gegenständen geschlachtet», schreibt Petersen auf Facebook. Auch in ihrer Heimat sorgt die Bluttat für Entsetzen. «Eine Ferienreise wurde zu einem Alptraum», sagt Dänemarks Ministerpräsident Lars Løkke Rasmussen. «Zwei junge Menschen wurden auf bestialische Weise ermordet.»
Ob der Tat schockiert zeigt sich auch Norwegens Ministerpräsidentin Erna Solberg: «Das ist ein brutaler und sinnloser Angriff auf unschuldige Menschen, dem wir mit Abscheu und Verurteilung gegenüberstehen.» Laut Jespersens letztem Facebook-Eintrag wollten sich die Frauen zum Berg Toubkal aufmachen. Doch dort kamen sie nie an. (rad/nim)
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