Der französische Präsidentschaftskandidat Emmanuel Macron (39) könnte der nächste Präsident Frankreichs werden. Der junge Kandidat ist vor allem dafür bekannt, dass er mit seiner 25 Jahre älteren ehemaligen Französischlehrerin verheiratet ist. Doch wie hat es der ehemalige Investment-Banker bis zum Wirtschaftsminister und zuletzt zum Anwärter für den Elysée-Palast gebracht?
Seinen beruflichen Erfolg erkämpfte er sich unter anderem bei einem Deal mit dem Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé. Macron arbeitete damals bei der Bank Rothschild & Cie in Paris. Er beriet Nestlé 2012 bei der Übernahme der Babynahrungssparte des amerikanischen Pharma-Riesen Pfizer.
Er sollte die Leitung von Nestlé Frankreich übernehmen
Das Geschäft gelang unter anderem wegen der guten persönlichen Beziehungen Macrons zum damaligen Nestlé-Konzernchef Peter Brabeck (72). Die Übernahme kam für umgerechnet etwa 11,8 Milliarden Franken zustande und brachte Macron über eine Million Franken ein.
Macron kannte Brabeck von früher. Er hatte bereits mit ihm zu tun gehabt, als er in einer Kommission zur Ankurbelung der Wirtschaft unter Präsident Nicolas Sarkozy arbeitete. Wie Journalist Marc Endeweld in seinem Buch «L’ambigu Monsieur Macron» schreibt, soll ihm Brabeck sogar vorgeschlagen haben, die Leitung von Nestlé Frankreich zu übernehmen. Doch Macron habe das Job-Angebot ausgeschlagen.
62 Prozent für Macron
Im Mai 2012 wurde Macron Berater für Wirtschafts- und Finanzpolitik und stellvertretender Generalsekretär beim neuen Präsidenten François Hollande. Im August 2014 ernannte ihn Hollande zum Wirtschaftsminister.
Macron war einst Mitglied der Sozialistischen Partei, politisierte jedoch seit 2009 als Unabhängiger. Vor einem Jahr gründete er die politische Bewegung «En marche!». Am 30. August trat er aus der Regierung Hollande zurück. Seine Kandidatur für das Präsidentenamt gab er im November 2016 bekannt.
Einer Umfrage zufolge konnte Macron seinen Vorsprung für die Stichwahl vom Sonntag gegenüber seiner rechtsextremen Rivalin Marine Le Pen nach dem letzten TV-Duell ausweiten. Die Befragung des Instituts Elabe sieht ihn bei 62 Prozent, Le Pen bei 38 Prozent.
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