Baby erlitt schwere Brandverletzungen
Australien will Asha (1) abschieben

Australien will zwölf Monate altes, geschwächtes Baby ausschaffen. Das will eine Klinik nicht zulassen. Und im ganzen Land wird Kritik gegen die harte Einwanderungspolitik laut.
Publiziert: 15.02.2016 um 10:03 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 19:54 Uhr
Die Ärzte wollen Baby Asha nicht zurück nach Nauru schicken.
Foto: ZVG

Jemand hat in einem Flüchtlingslager versehentlich kochend heisses Wasser über die zwölf Monate alte Asha geleert. Mit schweren Brandverletzungen wurde sie von der Pazifikinsel Nauru in eine Klinik im australischen Brisbane gebracht – wo sie seit Ende Januar behandelt wird.

Nun soll die kleine Asha, deren Eltern aus Nepal stammen, wieder auf die Insel abgeschoben werden. Doch das Kinderspital Lady Cliento wehrt sich. Asha werde erst entlassen, wenn für sie ein «geeignetes häusliches Umfeld» gefunden worden sei. Das Flüchtlingslager in Nauru würde diese Bedingungen nicht erfüllen.

Vor dem Spital beteiligten sich hunderte Menschen an einer Mahnwache für den Verbleib des Babys in der Klinik. Das Kind wird zum Symbol für die Opfer von Australiens harter Einwanderungspolitik. Australien lässt keine Bootsflüchtlinge ins Land, sondern interniert sie in Lagern auf Nauru und in Papua Neuguinea. Anfang Februar wies Australiens Oberster Gerichtshof die Klage einer Frau aus Bangladesch gegen ihren Zwangsaufenthalt auf Nauru ab.

Der Prozess galt als Präzedenzfall für mehr als 260 Asylbewerber, die aus medizinischen Gründen nach Australien geflogen worden waren und nun von der Rückführung bedroht sind. Unter den 267 von der Abschiebung bedrohten Menschen sind neben Asha noch 36 andere Babys und 54 Kinder.

Protest auf der Strasse und im Internet

Seit der Gerichtsentscheidung gibt es im ganzen Land Demonstrationen gegen die Abschiebungen und Australiens harte Einwanderungspolitik. Am Hafen von Sydney entrollten Aktivisten von Organisationen wie Amnesty International und Greenpeace am Sonntag ein riesiges Banner mit der Aufschrift «Lasst sie bleiben» – auf sozialen Medien protestieren Menschen mit dem Hashtag #LetThemStay.

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Die Kirchen kündigten nach der Gerichtsentscheidung an, den Betroffenen im Fall ihrer Abschiebung Schutz zu gewähren, und auch die Regierungen mehrerer Bundesstaaten stellten sich hinter die Flüchtlinge. Der Gesundheitsminister von Queensland, Cameron Dick, lobte am Sonntag ausdrücklich die Entscheidung der Klinik in Brisbane. Er unterstütze die Ärzte darin, «die richtigen medizinischen Entscheidungen zu treffen».

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Die Regierung in Canberra argumentiert, dass durch ihre Politik weniger Bootsflüchtlinge im Meer ums Leben kämen. Eine Senatsermittlung kam unlängst aber zu dem Schluss, dass die Bedingungen in den Übersee-Lagern unangemessen und unsicher sind. Menschenrechtsgruppen berichten immer wieder von sexueller Gewalt. Erst Mitte Januar wurde zudem bekannt, dass es im Schnitt jeden zweiten Tag Selbstverletzungen in den Lagern gibt. (rey/sda)

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«Leute. Im ernst. Es sind Babys. #LasstSieBleiben»

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