Die Feldschlössli-Iranerin Azadeh Namdari (32) überraschte Ende Juli nicht nur Schweizer: Der erzkonservative TV-Star wurde am Blausee im Berner Oberland erwischt, als sie ohne Kopftuch am Bier nippte (BLICK berichtete). Im Iran sorgten die Bilder für Ärger – «Heuchelei» sei das.
Denn Namdari wirbt für das Tragen des Tschadors, einem dunklen Tuch, das als Umhang über dem Kopf und Körper getragen wird. Er mache sie «hübscher», mit ihm fühle sie sich «sicher und respektiert». Der Tschador-freie Bier-Auftritt sorgt nun offenbar auch für Ärger mit der iranischen Justiz.
Dementi über Inhaftierung
Gleich mehrere iranische Medien – darunter die persische Version von «Euronews» – berichten, dass Namdari am Flughafen in Teheran von Polizisten aufgegriffen worden sei. Unklar ist, ob sie verhaftet wurde oder nicht.
Ein offizielles Dementi gabs etwa vom Generaldirektor der Gefängnisse der Provinz Teheran: Sie sei nicht dorthin verlegt worden.
Zwei iranische Reporter erklärten auf BLICK-Anfrage, dass man damit lediglich bestätigt habe, dass sie nicht in Haft ist. «Es kann gut sein, dass sie im Moment verhört wird», erklärt eine Journalistin.
Bier-Trunk kontrovers diskutiert
Sicher ist: Für iranische Medien sind Berichte über Namadaris Bier-Bilder heikel. Der Iran ist kein Rechtsstaat und Artikel über offensichtliche Doppelmoral von Prominenten werden in der islamischen Republik nicht gern gesehen.
Immerhin sorgten Berichte des Blick am Abend dafür, dass das heuchlerische Verhalten im Iran diskutiert wird. So wurde etwa die Schlagzeile mit Bildern des unverhüllten Bier-Trunks tausendfach in iranischen Chats verbreitet.