Ganz allein wandert ein dreijähriger Bub, dreckig, übersät mit Schnittwunden, auf einer Schnellstrasse im US-Bundesstaat Arkansas herum. Er ist traumatisiert und völlig verstört. Die Polizei nimmt ihn auf die Wache, badet und füttert ihn, versorgt seine Schnittwunden.
Doch wie er dort gelandet ist, ist zunächst unklar. Also postet die Polizei ein Bild des Buben auf ihrer Webseite. Da meldet sich ein Mitglied der Familie bei der Polizei: Der Bub sei mit seiner Mutter unterwegs in der Stadt Camden zum Einkaufen gewesen, auch sein einjähriger Bruder werde vermisst – seit vergangenem Donnerstag!
Bub sass noch im Kindersitz
Die Polizei sucht noch mal das Gebiet ab, wo der Bub aufgelesen wurde. Und wird fündig: Nicht sichtbar von der Strasse aus, unten in einer Schlucht, liegt ein Auto. Darin: der Einjährige – noch angeschnallt in seinem Kindersitz. Er ist wach und ansprechbar, aber extrem dehydriert.
Die 25-jährige Mutter wurde beim Unfall aus dem Auto geschleudert, liegt tot neben dem Wrack. Die Polizei versucht noch genau zu klären, wann der Unfall passiert sein könnte, aber möglicherweise hätten die beiden Buben das ganze Wochenende in der Schlucht ausharren müssen – bei extremer Hitze. Nathan Greenley von der Polizei in Ouachita County sagt gegenüber CNN: «Es ist ein Wunder.»
Die Buben haben überlebt, ihre Mutter nicht – und mit ihr starb ein ungeborenes Kind. Sie war in der vierten Woche schwanger. (neo)