Geehrt werde der Autor «für sein herausragendes künstlerisches Werk sowie für seine humanitäre Haltung, mit der er sich den Menschen im Krieg zuwendet und ihnen unter Einsatz seines Lebens hilft», hiess es zur Begründung.
Der 47-jährige Zhadan gehört zu den wichtigsten Stimmen der ukrainischen Gegenwartsliteratur. Er lebt nach Angaben des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels bis heute in Charkiw.
In seinen Romanen, Essays, Gedichten und Songtexten führe er in eine Welt, die grosse Umbrüche erfahren habe und zugleich von der Tradition lebe, hiess es in der Begründung des Stiftungsrates. «Seine Texte erzählen, wie Krieg und Zerstörung in diese Welt einziehen und die Menschen erschüttern.» Dabei finde er eine eigene Sprache: «Nachdenklich und zuhörend, in poetischem und radikalem Ton» erkunde Zhadan, «wie die Menschen in der Ukraine trotz aller Gewalt versuchen, ein unabhängiges, von Frieden und Freiheit bestimmtes Leben zu führen».
Zhadan wurde am 23. August 1974 in Starobilsk im Gebiet Luhansk geboren. Er studierte in Charkiw Literaturwissenschaft, Ukrainistik sowie Germanistik und promovierte 1996. Seit Anfang der 1990er Jahre organisiert er Literatur- und Musikfestivals und veröffentlicht Romane, Gedichte, Erzählungen und Essays. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar leistet er verstärkt humanitäre Hilfe.
Der Friedenspreis ist mit 25'000 Euro dotiert. Geehrt werden Persönlichkeiten, die in Literatur, Wissenschaft oder Kunst zur Verwirklichung des Friedensgedankens beigetragen haben. Der Börsenverein vergibt die Auszeichnung seit 1950. Überreicht wird sie traditionell zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse in der Paulskirche. In diesem Jahr ist die Verleihung für den 23. Oktober geplant.
(SDA)