Foto: The Way Overland

Australiern drohen zehn Jahre Knast
Iran verhaftet junges Blogger-Paar wegen Drohnen-Flug

Zwei australische Reiseblogger sind im Iran verhaftet worden. Sie flogen ohne Bewilligung eine Drohne. Nun drohen bis zu zehn Jahren Haft.
Publiziert: 12.09.2019 um 16:34 Uhr
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Jolie King und Mark Firkin wurden im Iran verhaftet.
Foto: The Way Overland

Die beiden Australier Jolie King und Mark Firkin sind seit Jahren angefressene Reise-Blogger. 2017 fuhren sie in London los, mit dem Ziel, irgendwann in Australien anzukommen. Vor zehn Wochen nahm ihre Weltreise aber ein abruptes Ende, berichtet der «Guardian».

Der Grund: der iranischen Justiz passte es nicht, dass das junge Paar ohne offizielle Bewilligung eine Drohne in die Höhe steigen liess. Statt sich über die Werbung für ihr Land zu freuen, ermitteln die Iraner nun wegen Spionage und Gefährdung der nationalen Sicherheit.

Iranische Medien berichten, dass das Paar in einem militärischen Sperrgebiet in der Nähe von Teheran campiert hatte. «Die Angehörigen sagen, dass es ein Missverständnis war. Jolie King und ihr Verlobter Mark Firkin wussten nicht, dass ein iranisches Gesetz Drohnenflüge ohne Lizenz verbietet», sagt der iranische Journalist Pouria Zeraati.

Geheimjustiz äussert sich nicht

Was den beiden droht, ist unklar. Der Einheimische Zeraati sagt: «Niemand von der Justizbehörde oder den Geheimdiensten hat dazu Stellung genommen.»

Das junge Ehepaar veröffentlichte ihren letzten Post am 26. Juni. Sie waren damals in der kirgisischen Region Naryn unterwegs. Vor gut zehn Wochen wurden sie verhaftet und seither in verschiedene Gefängnisse gesteckt. Zwei Regierungen kämpfen seither für ihre Freilassung: Einerseits die australische, andererseits jene von Grossbritannien, weil King und Firkin britisch-australische Doppelbürger sind.

EDA: «Seien Sie wachsam!»

Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace forderte am Donnerstag den Iran auf, die internationale Rechtsstaatlichkeit zu befolgen und das Ehepaar freizulassen. Iran kommentierte dies nicht.

Das Schweizer Aussendepartement (EDA) warnt nicht explizit vor Iran-Reisen. «Der Iran verfügt über eine stabile politische Ordnung und Infrastruktur. Es bestehen jedoch gewisse Spannungen, die periodisch zunehmen», so das EDA auf der Webseite. Schweizer Bürgern wird geraten, «generell wachsam und zurückhaltend» zu sein, sowie die Anweisungen der lokalen Behörden zu befolgen. (pma)

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