Weltweit gehen die Menschen nach dem gewaltsamen Tod von George Floyd auf die Strasse. Black-Lives-Matter-Proteste prangern Rassismus und Polizeigewalt an. So auch in London. Dort gerieten die Polizei und Demonstranten teilweise aneinander. Dabei wurde eine berittene Beamtin verletzt.
Demonstranten versuchten, die Polizisten mit allerlei zu treffen. Darunter Velos und Raketen. Eine Rakete wurde direkt neben einem Polizeipferd abgefeuert.
Mit fatalen Folgen: Das Tier erschrak und schoss plötzlich nach vorne. Die Beamtin im Sattel konnte gar nicht so schnell reagieren. Nach dem Zusammenprall mit einer Ampel fiel die Beamtin zu Boden und blieb bewusstlos liegen.
Mit gebrochenen Rippen, zertrümmertem Schlüsselbein und kollabierter Lunge wurde sie ins Spital gebracht. Sie wird für vier Monate nicht den Dienst antreten können, wie die britische Zeitung «Daily Mail» berichtet.
Star-Wars-Star unter den Demonstranten
In Grossbritannien ist das Misstrauen gegenüber der Polizei unter vielen Menschen mit dunkler Hautfarbe gross. Im Jahr 2011 kam es zunächst in London und später im ganzen Land zu erheblichen Ausschreitungen, nachdem die Polizei während eines Einsatzes einen 29 Jahre alten Mann erschossen hatte. Eine Untersuchung ergab später, dass die Beamten rechtmässig gehandelt hatten. Doch Statistiken von Scotland Yard aus dem Jahr 2018 zufolge waren Schwarze in London überproportional häufig von gewaltsamen Zugriffen der Polizei betroffen. Seit dem Tod von George Floyd kam es bereits zu mehreren Protesten mit Tausenden Teilnehmern in London und anderen Städten wie Manchester und Cardiff.
An einem Protestmarsch in London am Mittwoch beteiligte sich auch der aus den jüngeren Star-Wars-Filmen bekannte britische Schauspieler John Boyega. Jede schwarze Person erinnere sich an den Moment, als sie zum ersten Mal darauf aufmerksam gemacht wurde, dass sie schwarz ist, rief der 28-jährige Brite mit nigerianischen Wurzeln der Menge in London zu. «Ich will, dass ihr versteht, wie schmerzhaft es ist, jeden Tag daran erinnert zu werden, dass deine Rasse nichts wert ist», so Boyega. (jmh/SDA)