Mehr als 1000 Menschen hätten am Freitagnachmittag friedlich protestiert, teilte die Polizei weiter mit. Mehrere Hundert Menschen zogen dann in Richtung einer Polizeistation, die bei Protesten am vorigen Sonntag angegriffen worden war. Als Polizisten die Menge auflösen wollten, eskalierte die Situation. Premierminister Boris Johnson kritisierte die «schändlichen Angriffe» auf Beamte. Auf Twitter sprach er von einem «Mob, der auf Gewalt bedacht ist». Innenministerin Priti Patel zeigte sich «angewidert».
Der Protest unter dem Motto «Kill the Bill» richtet sich gegen den Entwurf (Bill) eines neuen Polizeigesetzes. Es soll der Polizei mehr Befugnisse zur Einschränkung friedlicher Proteste verleihen, wenn diese beispielsweise eine Lärmbelästigung darstellen. Zudem sollen auch Angriffe auf Denkmäler härter bestraft werden. Damit reagiert die Regierung auf Proteste zum Klimaschutz sowie gegen Rassismus, bei denen im vergangenen Sommer unter anderem die Statue eines Sklavenhändlers in Bristol gestürzt wurde. Kritiker sehen in dem Gesetzesvorhaben einen Angriff auf die Versammlungsfreiheit.
(SDA)