Ausnahmezustand in Mazedonien
Tränengas gegen Flüchtlinge

Die Situation an der griechisch-mazedonischen Grenze droht zu eskalieren. Die Polizei geht brutal gegen die Flüchtlinge vor, die ins Land wollen.
Publiziert: 21.08.2015 um 10:53 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 00:54 Uhr
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Mazedonische Polizisten schützen sich mit Schildern gegen Steine, die die Flüchtlinge auf sie werfen.
Foto: KEYSTONE/AP/DARKO VOJINOVIC

Die mazedonische Polizei ging heute an der Grenze zu Griechenland mit Tränengas gegen Flüchtlinge vor. Hinter Stacheldraht verschanzte Polizisten feuerten Tränengaspatronen in eine aufgebrachte Menge, die Einlass ins Land forderte.

Mehrere Tausend Flüchtlinge aus dem Nahen Osten und Afrika verbrachten die kühle Nacht unter freiem Himmel im Niemandsland, nachdem Mazedonien gestern an seinen Grenzen im Süden und Norden wegen der hohen Anzahl von Flüchtlingen den Ausnahmezustand ausgerufen und damit die Grenzen faktisch dichtgemacht hatte.

Mazedonien hat sich zu einem Haupt-Transitland für Flüchtlinge entwickelt, die über Griechenland weiter in die nördlichen Staaten der Europäische Union wollen. Seit Juni gilt ein neues Gesetz, das Flüchtlingen 72 Stunden Zeit gibt, durch Mazedonien zu reisen und dabei auch öffentliche Verkehrsmittel kostenlos zu nutzen.

Seitdem schwoll die Zahl der Flüchtlinge im Grenzort Gevgelija in Mazedonien täglich an. In Griechenland waren allein im Juli 50'000 Menschen aus unterschiedlichen Staaten angekommen, weit mehr als im gesamten vergangenen Jahr. (SDA/imk)

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