Die belgische Polizei hat ein illegales Massentreffen von mehr als tausend Jugendlichen in einem Brüsseler Park gewaltsam aufgelöst. 132 Menschen wurden vorläufig festgenommen, fünf davon kamen in Polizeigewahrsam, wie aus einer am Sonntag veröffentlichten Bilanz des Einsatzes hervorgeht. Die Beamten setzten Wasserwerfer und Tränengas gegen die Demonstranten ein, die sich trotz eines Verbots in der belgischen Hauptstadt versammelt hatten.
Rund 600 Polizisten waren bei der illegalen Veranstaltung am Samstag im Einsatz, darunter auch berittene Beamte. Ministerpräsident Alexander de Croo hatte im Vorfeld des 1. Mai davor gewarnt, an dem sogenannten «La Boum 2»-Protest teilzunehmen, der über das Internet organisiert wurde. Schon zu Beginn säumten hunderte Polizisten den Park, über Lautsprecher wurden die Teilnehmer aufgefordert, Abstand zu halten und Masken zu tragen.
Bereits vor einem Monat gab es einen Party-Protest
Wenig später wurde unter anderem Feuerwerk in Richtung der Beamten abgefeuert. Eine Person verlor bei dem Beschuss der Wasserwerfer das Bewusstsein, 14 weitere wurden leicht verletzt, unter anderem durch ein Polizeipferd. Ausserdem mussten drei Polizisten im Krankenhaus behandelt werden, mehrere weitere wurden nach offiziellen Angaben verletzt.
Nach Angaben des Brüsseler Rathauses lag die Zahl der Demonstranten bei rund 1500. Rund 700 hätten sich zunächst der Auflösungsanordnung widersetzt. Vor einem Monat hatte es einen ähnlichen Party-Protest in dem Park mit rund 2000 Teilnehmern gegeben.
Wegen der Corona-Pandemie sind in dem Elf-Millionen-Einwohnerland seit Oktober Bars und Restaurants geschlossen. Ab dem 8. Mai darf aber die Aussengastronomie wieder öffnen. Seit Beginn der Pandemie haben sich mehr als 990.000 Belgier mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 24.000 starben. (AFP)