Aus dem Stand
Präsidentenpartei in El Salvador wird stärkste Kraft

Die Partei des konservativen Bukele, Nuevas Ideas (Neue Ideen), kommt demnach ab Mai auf 55 der 84 Sitze im Parlament, in dem sie bislang gar nicht vertreten war. Die Volksvertretung besteht aus nur einer Kammer.
Publiziert: 20.03.2021 um 11:18 Uhr
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Aktualisiert: 03.05.2021 um 00:58 Uhr
HANDOUT - Auf diesem vom Präsidentenamt von El Salvador zur Verfügung gestellten Bild winkt Nayib Bukele (M., l), Präsident von El Salvador, Anhängern zu, während er mit seiner Frau Gabriela Rodriguez (M., r) zum Wahllokal kommt. Foto: ---/Prensa Presidencia/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
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Zusammen mit den sechs Abgeordneten der ihr nahestehenden Gana-Partei hätte Bukeles Partei eine Zweidrittel-Mehrheit und könnte unter anderem Richter zum Obersten Gerichtshof ernennen. Die traditionell grossen Parteien kassierten hingegen drastische Niederlagen. Der rechten Arena-Partei bleiben nur noch 14 und der linken FMLN gar lediglich 4 Sitze. Das Lager des Präsidenten gewann bei den gleichzeitig abgehaltenen Kommunalwahlen auch die Mehrheit der 262 Bürgermeisterrennen, unter anderem in der Hauptstadt San Salvador.

Für Nuevas Ideas war es die erste Teilnahme an einer Wahl. Bukele hatte die Partei gegründet, nachdem ihn die FMLN 2017 wegen Beleidigung einer Parteikollegin ausgeschlossen hatte, als er Bürgermeister San Salvadors war. Nuevas Ideas wurde allerdings nicht rechtzeitig registriert, um bei der Parlamentswahl 2018 anzutreten oder bei der Präsidentenwahl 2019 einen Kandidaten zu stellen.

Mangels parlamentarischer Rückendeckung regierte Bukele mit Hilfe von Dekreten und Vetos. Mit damals 37 Jahren war er der jüngste Staats- und Regierungschef in der Geschichte El Salvadors, als er im Juni 2019 seine fünfjährige Amtszeit antrat. Er ist ausserdem der erste Präsident seit Ende des Bürgerkriegs von 1980 bis 1992, der weder Arena noch FMLN angehört.

Unter ihm ist die Mordrate - eine Zeit lang die höchste der Welt - deutlich gesunken. Kritiker sehen Bukeles autoritären Regierungsstil aber als Gefahr für die Demokratie. Für Entsetzen sorgte etwa, dass er im Februar vergangenen Jahres Soldaten im Parlament aufmarschieren liess. Er wollte die Abgeordneten unter Druck setzen, die Finanzierung seines Sicherheitskonzepts durch ein Darlehen abzusegnen.

(SDA)

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