Das Museum überreichte am Montagabend zunächst sechs Objekte und ernannte die nigerianische Regierung offiziell zur Eigentümerin auch der übrigen Kunstschätze. Diese bleiben aber als Leihgaben zunächst weiterhin in London, wie ein neuer Vertrag regelt. Die Rückgabe sei die «moralische und angemessene» Antwort auf eine Anfrage des westafrikanischen Staates, hiess es zu Begründung.
Die Benin-Bronzen stammen grösstenteils aus britischen Plünderungen im Rahmen einer Strafexpedition 1897 gegen das Königreich Benin im heutigen Nigeria. Museumsgründer Frederick Horniman hatte die Artefakte aus Elfenbein einem Offizier der britischen Marine abgekauft.
Der Generaldirektor der Nationalen Museums- und Denkmalbehörde Nigerias, Abba Tijani, sagte, dass etwa 5000 Benin-Bronzen über die ganze Welt verteilt seien. Die meisten Gegenstände befinden sich im Britischen Museum in London, das eine Rückgabe bisher verweigert. Andere sind im Besitz deutscher Museen - noch. Die Regierungen von Deutschland und Nigeria haben die Eigentumsübertragung vereinbart. Die deutsche Stiftung Preussischer Kulturbesitz hat bereits das Eigentum seiner Objekte an Nigeria übertragen.
(SDA)