Die Stadtverwaltungen befürchten, dass Menschenansammlungen eine neue Erkrankungswelle auslösen könnten, wie brasilianische Medien wie das Nachrichtenportal «G1» und die Zeitung «Folha de S. Paulo» am Dienstagabend (Ortszeit) berichteten.
Auf dem Höhepunkt einer ausser Kontrolle geratenen Corona-Welle im März und April war auch im reichen São Paulo das Gesundheitssystem zusammengebrochen, Massengräber wurden ausgehoben. Insgesamt haben sich in Brasilien nach offiziellen Angaben mehr als 22 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, über 610 000 Patienten sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben - mehr Tote gibt es nur in den USA. Brasilien hat rund 210 Millionen Einwohner.
Mit dem Fortschreiten der Impfkampagne ging die Zahl der Toten stark zurück, der Optimismus wuchs. Im Bundesstaat São Paulo, mit mehr als 40 Millionen Einwohnern der bevölkerungsreichste Brasiliens, sind mehr als 70 Prozent der Bevölkerung komplett geimpft. Vor zwei Wochen wurde dort erstmals seit Beginn der Pandemie in einem 24-Stunden-Zeitraum kein Corona-Toter registriert.
In der Metropole Rio de Janeiro im gleichnamigen Bundesstaat wurde in der vergangenen Woche der vorerst letzte Patient eines Krankenhauses für Corona-Infizierte in der Nordzone der Stadt entlassen. Sambaschulen bereiten sich auf die berühmten Umzüge im Sambodrom vor. Experten warnten, dass der falsche Eindruck vermittelt werden könnte, die Pandemie sei zu Ende.
(SDA)