Protest-Spiel in Deutschland! Der SG Ripdorf/Molzen II verlor diese Woche mit Absicht gegen den SV Holdenstedt II. Das Fussball-Match in der deutschen Kreis-Klasse endete mit 37:0. Grund für das Fiasko: Corona. Der SG Rippdorf/Molzen II ergab sich kampflos – aus Angst vor dem Virus!
Zuvor war bekannt geworden, dass die Holdenstedter Mannschaft Kontakt mit einem Corona-Infizierten hatte. Also wollte der SG Ripdorf/Molzen das Match verlegen. Die Corona-Test fielen zwar negativ aus. Man wolle aber zur Sicherheit zwei Wochen abwarten. «Mehrere Spieler unserer II. Herren haben gesagt, sie möchten zur Sicherheit den Kontakt zu Spielern des SV Holdenstedt meiden. Auch, weil die 14-tägige Inkubationszeit noch nicht vorbei ist», sagt Ripdorfs 2. Vorsitzender Patrick Ristow zum «Norddeutschen Rundfunk».
Die andere Mannschaft zeigte aber keinerlei Einsicht. Die Folge: Die Parte musste stattfinden – und der SG Ripdorf/Molzen II mussten auflaufen. Sonst hätte eine Geldbusse wegen Nichtantritts gedroht. Und das wollte der Verein um jeden Preis verhindern. Sieben Spieler schickten sie auf den Platz. Und die, rührten sich kaum vom Fleck. Corona-Protest! Kurz nach dem Anpfiff stellten sich die Fussballer an die Seite – der Gegner hatte freie Bahn. Tor für Tor schoss sich der SV Holdenstedt zum Sieg.
Keine offizielle Spielverlegung beantragt
Aber warum hatte der Club denn kein Einsehen und liess die Partie verschieben? SVH-Trainer Florian Schierwater zum «Norddeutschen Rundfunk»: «Es gab keine Grundlage, dieses Spiel nicht anzupfeifen. Keiner unserer Spieler hatte zu dem Eddelstorfer Kontakt. Ich hatte ihm ‹guten Tag› gesagt, mich aber auch wie einige andere freiwillig testen lassen. Laut Gesundheitsamt musste die Hälfte des Teams gar nicht zum Test. Die Leute wurden abtelefoniert und abgefragt.»
Ausserdem hätten die Ripdorfer keinen offiziellen Antrag auf Spielverlegung gestellt, stellt der Holdenstedter Abteilungsleiter Charly Krug sagte er zum «Sport-Informationsdienst». Nichtsdestotrotz fände es er «moralisch sehr verwerflich», dass sein Verein nach drei Toren einfach weiter machte. (jmh)