Am Samstag gab das Auktionshaus Artcurial stolz den Erlös bekannt: umgerechnet rund 8 Millionen Franken brachte die Auktion ein. Die Versteigerung lief seit Dienstag.
Eine «Weltrekord-Summe» für den Verkauf von Mobiliar eines Hotels, feierte Artcurial, das sich anlässlich der Versteigerung in einen Nachbau des Ritz verwandelt hatte. Alle 3400 Stücke seien verkauft worden; 95 Prozent der Auktionsobjekte gingen über ihrem Schätzwert an neue Eigentümer. Die Hälfte der Objekte wurde über das Internet versteigert.
Das Ritz trennte sich von ihnen, nachdem das berühmte Grand Hotel an der Place Vendôme Nummer 15 im Juni 2016 nach vierjährigen Bauarbeiten wiedereröffnet hat. Das Haus gehört seit 1979 dem ägyptischen Milliardär Mohamed Al-Fayed.
Die Schätzungen für die Stücke reichten von umgerechnet rund 120 Franken für Deckenlampen oder Raffhalter für Vorhänge bis zu 12'000 Franken für ein Paar monumentaler Nymphen-Skulpturen aus Bronze, welche die Eingangshalle des Ritz schmückten. Insgesamt wurde in Paris ein Erlös von rund einer Million Euro erwartet - heraus kam rund das Siebenfache.
Im Pariser Ritz stiegen zahlreiche Grössen der Zeit ab: Neben Coco Chanel etwa die US-Schriftsteller Francis Scott Fitzgerald und Ernest Hemingway. Während des Zweiten Weltkriegs hielten die Nazis das Ritz besetzt. Der Legende nach soll Hemingway als Soldat am 25. August 1944 mit seiner Waffe in das Nobelhotel eingedrungen sein, um es «persönlich zu befreien». Deshalb wurde die Bar nach ihm benannt.
Auch mehrere Filme wurden im Ritz gedreht, unter anderem «Ariane» von Billy Wilder aus dem Jahr 1957, mit Gary Cooper, Audrey Hepburn und Maurice Chevalier.