Kein Notruf, keine Kontaktaufnahme zu dem französischen Fluglotsen: Der Absturz von Flug 4U9525 über den südfranzösischen Alpen stellt die Ermittler aus Frankreich und Deutschland noch immer vor Rätsel.
Bislang ist einzig bekannt, dass sich die Germanwings-Maschine mit 150 Personen an Bord vor dem Absturz im Sinkflug befand. Augenzeugen haben die Maschine gesehen, wie sie viel zu tief über das Gebirgsmassiv flog.
«Da war nicht wirklich ein Knall, kein Rauch, auch sonst nichts Besonderes», erzählt Sébastien Giroud, der in Prads-Haute-Bléone eine Sägerei führt, zu «BFMTV». Auffällig sei aber die Flughöhe gewesen. Das Flugzeug habe «die Berge nicht überfliegen» können, «das war unmöglich».
Er teilte seine Beobachtungen mit seiner Freundin, mit der er gerade telefonierte. «Als ich sagte, da ist ein Flugzeug, das abstürzen wird, hat sie mir nicht geglaubt». zitiert ihn «franceinfo.fr». Später habe ihn seine Mutter angerufen und vom Absturz berichtet.
Weitere Augenzeugen bestätigen, keine Explosion oder einen Crash gehört zu haben. «Ich habe das Flugzeug ein paar Sekunden gesehen, mehr nicht», sagt ein Mann namens Eric zu «BFMTV». Auch er erfuhr erst später über Dritte vom Absturz.
Blackbox wird in Paris untersucht
Aufschluss über den Hergang der Tragödie soll nun die Blackbox liefern. Sie konnte gestern geborgen werden, heute wurde bekannt, dass es sich um den Voice-Recorder handelt. Das Gerät wird nun ausgewertet.
In Seynes les Alpes haben sich Gebirgsspezialisten derweil auf den Weg zur Unfallstelle gemacht. Sie sichern den Ort des Absturzes, bevor mit der Identifizierung und Bergung der Opfer begonnen werden kann.
Der Unglücksort ist ein Trümmerfeld. Bergführer Jean-Louis Bietrix flog gestern mit den Einsatzkräften über die Unfallstelle. «Leider konnte man nichts mehr machen», erzählt er «BFMTV». «Da waren winzige Trümmerteile», grössere Trümmer habe er nicht gesehen, «da war nichts mehr». «Das Flugzeug war komplett weg.» (lha)