Das Video ging um die Welt: 2013 trat über Russland ein Meteorit in die Erdatmosphäre ein, erhellte den Himmel über Tscheljabinsk und schlug schliesslich auf dem Boden (BLICK berichtete).
Was in der Grossstadt am Ural noch relativ glimpflich ausging, könnte bei einem anderen Einschlagsort verheerende Folgen haben. Um künftig gegen die Gefahr von Meteoriten- oder gar Asteroiden-Einschlägen gewappnet zu sein, tüfteln die Nasa sowie ihr europäisches Pendant Esa gemeinsam an einer spektakulären Lösung.
Einschlag mit 24'000 km/h
Unter dem Projektnamen «Hera» arbeiten Wissenschaftler an einer Methode, mit der Himmelskörper schon im All ausgeschaltet oder zumindest für die Menschen auf der Erde unschädlich gemacht werden können.
Wie das konkret ablaufen könnte, wird 2021 getestet. Dann fliegt die Raumsonde mit dem Namen Dart zum Doppel-Asteroiden Didymos. 2022 soll Dart auf dem 160 Meter Durchmesser grossen Didymoon einschlagen, der Didymos umkreist.
Der Aufprall würde gewaltig werden, denn die Raumsonde Dart rast mit 24'000 Kilometern pro Stunde auf Didymoon zu. Die Idee dahinter: Didymoon soll – 10 Millionen Kilometer entfernt von der Erde – durch den Aufschlag aus der Umlaufbahn von Didymos befördert werden.
«Das Ziel ist, dieses Verfahren im Ernstfall auf andere Asteroiden anwenden zu können», sagt Esa-Projektleiter Michael Küppers.
Auch nukleare Sprengkörper könnten zum Einsatz kommen
Die Nasa und die Esa haben aber noch weitere Ideen, mit denen die Menschheit vor Geschossen aus dem All beschützt werden sollen. So könnte eine schwere Raumsonde dazu verwendet werden, mit ihrer Anziehungskraft Asteroiden aus ihren Bahnen zu lenken. Angedacht ist auch eine Möglichkeit, bei der ein Brocken im All – ähnlich wie im Kino-Blockbuster «Armageddon» – mit einem nuklearen Sprengkörper abgelenkt werden könnte.
Experten gehen davon aus, das derzeit etwa 20'000 Gesteinsbrocken in unserem Sonnensystem unterwegs sind. Davon sind rund 1000 potenziell gefährlich. (cat)