Spassbremse für Feriengäste
«Meeresrotz» breitet sich in der Adria aus

Vor der Küste von Kroatien und Italien taucht zurzeit stellenweise ein Algenteppich auf. Das Phänomen wird durch den Temperaturanstieg sowie Niederschlag begünstigt. Angst haben braucht man jedoch keine.
Publiziert: 20.06.2024 um 15:57 Uhr
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Aktualisiert: 27.07.2024 um 07:32 Uhr
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Dieser Algenteppich taucht zurzeit unter anderem vor der Küste Kroatiens auf.
Foto: Zentrum für Meeresforschung in Rovinj
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Denis MolnarJournalist

Die Sommerferien sind in vollem Gang und auch dieses Jahr haben sich wieder Tausende Sonnenanbeter und Wasserratten an die Strände der Adriaküste aufgemacht, um im hoffentlich klaren Wasser des Mittelmeers zu planschen und Abkühlung zu finden. 

Auf ein etwas eher getrübtes Badevergnügen könnten Reisende dieses Mal allerdings in Kroatien und Italien treffen. Denn an einigen Abschnitten der malerischen Sandstrände an der Adria breitet sich der «Meeresrotz», wie der Algenteppich im Netz auch genannt wird, aus. Dabei handelt es sich um eine sogenannte Meeresblüte, die aus einer Ansammlung von Algen entsteht. Seinen Anfang nahm die Plage bereits vor einigen Wochen im Norden bei Triest. Doch inzwischen sind auch südlichere Regionen wie Rimini oder Ancona betroffen. 

Keine Gefahr, aber übler Geruch

Begünstigt wird das Auftreten der schleimigen Klumpen durch äussere Bedingungen. Dazu gehören die «relativ hohen Meerestemperaturen, viel Niederschlag sowie Nährstoffe», wie das Zentrum für Meeresforschung (CIM) in Rovinj auf Facebook erklärt. Die Klumpen sind jetzt an die Wasseroberfläche getreten. Zum letzten Mal habe man das Ereignis in dieser Intensität vor 20 Jahren beobachtet.

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Bei diesem «Aufblühen des Meeres» handle es sich um ein «natürliches Phänomen», heisst es weiter. Für die Gesundheit der Badegäste bestehe keine Gefahr, die Meeresblüte sei nicht giftig. Jedoch kann ihr Auftreten von einem üblen Geruch begleitet werden und nach dem Sprung ins Wasser kann ein schleimiger, klebriger Film übrig bleiben, der auf der Haut kribbelt. Den kriegt man aber mit einer anschliessenden Dusche wieder ab.

Zudem bereitet das Ausmass des Algenteppichs der lokalen Fischerei Sorgen, wie die italienischen Nachrichtenagentur Ansa schreibt. Man sei mit einer «besorgniserregenden Situation» konfrontiert, so ein Vertreter des Fischereisektors. Es gehe hier um Existenzen.

Auch wenn die meisten Algenarten für den Menschen ungefährlich sind, gibt es wie so oft Ausnahmen. Zum Beispiel die Blaualge. Sie enthält Giftstoffe, die Erbrechen und Durchfall auslösen können. 

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