Die deutsche Gemeinde Kollnburg sucht für ihre rund 2800 Einwohner einen neuen Hausarzt – doch bisher wollte noch kein Kandidat in den bayerischen Wald ziehen. Um trotzdem einen Arzt zu finden, locken die Kollnburger nun mit der Liebe.
Die ländliche Gemeinde ist ein staatlich anerkannter Erholungsort und auch bei den Touristen beliebt. Das Leben auf dem Land ist jedoch um einiges komplizierter als in der Stadt. In den Städten ist die Infrastruktur besser, der tägliche Einkauf ist keine logistische Herausforderung und es hat überall Handyempfang. Dazu kommt: Im Gegensatz zum Land bedeutet Feierabend in der Stadt wirklich Feierabend.
«Die Bürgermeisterin ist noch unverheiratet»
Einen Mediziner zu finden, der auf dem Land wohnen und arbeiten wolle, sei deshalb eine Herausforderung. Bereits anfangs Juni teilte die Bürgermeisterin mit, dass die Suche schwierig werden könnte. Sie kündete an, dass sich die Gemeinde mit Hilfe der Gesundheitsregion bundesweit bemühen werde, den verfügbaren Arztsitz zu besetzen.
Im «Deutschen Ärzteblatt» will die Gemeinde deshalb mit einer speziellen Stellenanzeige nachhelfen. Sie liess ihrer Kreativität freien Lauf und wirbt mit einem besonderen Geheimtipp für die ländliche Gegend. Im Inserat steht: «Die Bürgermeisterin ist noch unverheiratet!» Es handelt sich dabei um die Bürgermeisterin mit langem blonden Haar, Josefa Schmid (45) von der CSU.
Gemeinde sucht heiratswillige Mediziner
Die Idee für das Inserat stammt sogar von ihr selbst. Wie die Politikerin gegenüber dem «Viechtacher Bayerwald-Bote» sagte, wurde dieser spezielle Zusatz «bewusst als hervorhebendes Instrument gewählt, um Aufmerksamkeit in der Fachzeitschrift zu erzielen.»
Ihr Inserat im Branchenmagazin konkurriere nämlich mit über 260 anderen Stellenanzeigen. Deshalb könnte genau dieser Geheimtipp die bayrische Gemeinde für heiratswillige Mediziner attraktiv machen. Bei der Anzeige handelt es sich nicht etwa um einen Witz, die 45-jährige Politikerin ist tatsächlich noch Single.
Schmid hat mittlerweile ein gutes Dutzend Bewerbungen von potenziellen Ärzten bekommen. Nicht alle waren ernst gemeint: «Ich habe auch einige andere Anfragen erhalten.» (frk)