Ein 66-jähriger Autofahrer ist am Donnerstag in Spanien in seinem weissen Citroën C-3 Aircross Richtung französischer Grenze unterwegs. Als er in Le Boulou ankommt, sieht er eine Kontrolle der französischen Grenzpolizei – und reisst das Steuer herum. Er wendet und fährt auf der falschen Seite der Autobahn zurück!
Die französischen Grenzpolizisten alarmieren ihre katalanischen Kollegen, die die Verfolgung des Geisterfahrers aufnehmen. Auf Anhaltezeichen der Polizei reagiert er nicht. 30 Kilometer weiter, im Dorf Jafre in Girona, kommt das Auto schliesslich von der Strasse ab, die Polizei kann den 66-Jährigen festnehmen. Jetzt stellt die Polizei fest: Es handelt sich um einen spanisch-schweizerischen Doppelbürger.
Unter der Decke lag eine Leiche
In seinem Auto finden die Beamten Gepäck – und eine Leiche! Auf dem Beifahrersitz sitzt der 88-jährige seit drei Wochen verstorbene Partner des Lenkers. Dieser hatte ihn mit einer Decke zugedeckt, soll den Schweizer gar ordnungsgemäss angeschnallt haben. Lokale Zeitungen berichten, die sterblichen Überreste hätten sich in einem «fortgeschrittenen Zersetzungszustand» befunden. Die Hände seien «sogar mumifiziert» gewesen.
Laut «El Pais» erzählte der Mann widersprüchliche Versionen, warum er gewendet hatte. Zum Beispiel, weil er keinen PCR-Test gemacht hatte. Bei der Befragung gab der Mann an, ursprünglich aus dem spanischen Lugo zu stammen, aber vor Jahren in die Schweiz ausgewandert zu sein.
Wollte er mit seinem toten Partner in die Schweiz fahren?
Bei der Leiche soll es sich um seinen Lebenspartner (†88) handeln. Die Polizisten mutmassen, dass er ihn in die Schweiz zurückbringen wollte. Indizien im Wagen lassen darauf schliessen, dass der Mann mit der Leiche zuvor bereits mehrere Orte in Spanien besucht haben soll.
Wie «El Pais» berichtet, gehen die Ermittler derzeit nicht davon aus, dass es sich um ein Tötungsdelikt handelt. Die Leiche wurde in ein Institut für Rechtsmedizin gebracht. Der Fahrer wurde wegen rücksichtslosen Fahrens festgenommen. Er bleibt über Nacht in Polizeigewahrsam und wird morgen dem Richter vorgeführt. (vof/kes/SDA)