In der Hauptstadt Havanna versammelten sich rund hundert überwiegend junge Menschen in der Nähe des Hotels Habana Libre an einem Wlan-Hotspot. Sie liessen sich auf Bänken, Mauern und dem Gehweg nieder, um mit Handys, Tablets und Laptops im Internet zu surfen.
Die nach Angaben der Nutzer «sehr schnelle» drahtlose Verbindung kostet zwei Dollar pro Stunde. Dies ist angesichts eines monatlichen Durchschnittseinkommens von 20 Dollar viel Geld, aber nur halb so teuer wie in den seit 2013 eröffneten 150 Internetcafés. In Hotels kann Wlan pro Stunde bis zu zehn Dollar kosten.
Die öffentlichen Wlan-Spots sind ein kleiner Meilenstein in einem Land, das als eines der am schlechtesten an das Internet angeschlossenen Länder der Welt gilt. Bislang wurde der Internetzugang staatlich reglementiert und streng kontrolliert. Zuhause dürfen nur einige Berufsgruppen einen Internetanschluss haben, zum Beispiel Journalisten und Ärzte.
Nach Angaben der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) waren 2013 lediglich 3,4 Prozent der kubanischen Haushalte ans Internet angeschlossen. Präsident Raúl Castro hat verkündet, dass bis 2020 alle Kubaner Zugang zum Internet haben sollen.