Auf Druck der USA
Athen will Reise des iranischen Supertankers «nicht unterstützen»

Nicht zuletzt auf Druck der USA will die griechische Regierung die Reise des iranischen Öltankers «Adrian Darya-1» nach eigenem Bekunden nicht unterstützen.
Publiziert: 21.08.2019 um 14:48 Uhr
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Aktualisiert: 31.08.2019 um 10:37 Uhr
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Das US-Aussenministerium warnte Griechenland und andere Mittelmeerländer, dass Geschäfte mit dem Tanker einer Unterstützung von Terroristen entsprächen.
Foto: keystone-sda.ch

Das sagte der stellvertretende griechische Aussenminister Miltiadis Varvitsiotis am Mittwoch dem TV-Sender Antenna1.

Anlegehafen noch unklar

Welche Konsequenzen dies für das Schiff hat, blieb aber zunächst unklar. Das Schiff hat Gibraltar am Sonntag verlassen. Schiffsdaten vom Dienstag ergeben, dass der Tanker Kurs auf den griechischen Hafen Kalamata an der Südküste des Peloponnes aufgenommen hat. Griechenland hat erklärt, bislang keine Anfrage des Schiffs erhalten zu haben, in einen Hafen einzulaufen.

Eine offizielle Anfrage zum Anlegen lag nach griechischen Angaben aber zunächst sowieso nicht vor. Die Griechen argumentieren generell damit, der Hafen in Kalamata sei ebenso wie andere griechische Häfen zu klein, als dass ein derart grosses Schiff dort überhaupt anlegen könne.

USA setzen Griechenland unter Druck

Varvitsiotis räumte ein, Athen sei von den USA unter Druck gesetzt worden, dem iranischen Schiff keinen Ankerplatz und keine Unterstützung zu gewähren. Die griechische Regierung wolle die Beziehungen zu den USA nicht beinträchtigen, sagte er.

US-Aussenminister Mike Pompeo hat im Fall des im Mittelmeer fahrenden iranischen Öltankers «Adrian Darya 1» mit Strafmassnahmen gedroht. Jeder, der das Schiff unterstütze oder die Einfahrt in die Häfen erlaube, riskiere, mit US-Sanktionen belegt zu werden, sagte Pompeo am Dienstag.

Das US-Aussenministerium warnte Griechenland und andere Mittelmeerländer, dass Geschäfte mit dem Tanker einer Unterstützung von Terroristen entsprächen.

Gibraltar, Grossbritannien, Brexit
Foto: Ringier Infographics

Tankerstreit zwischen Grossbritannien, Iran und USA

Der mit iranischem Öl beladene Tanker «Adrian Darya-1», der zuvor unter dem Namen «Grace 1» lief, war am Montag von Gibraltar abgefahren. Sein nächstes Ziel sei Kalamata, hiess es.

Der Kurs des Schiffes zieht Griechenland in den Konflikt um den Öltanker hinein. Das Schiff hat etwa zwei Millionen Barrel Öl geladen. Die USA sehen Verbindungen zwischen dem Tanker und den iranischen Revolutionsgarden, die von der Regierung in Washington als Terrororganisation eingestuft werden. Der Tanker war am 4. Juli von der britischen Marine vor der Küste Gibraltars gestoppt worden. Grund war der Verdacht, dass er unter Verstoss gegen EU-Sanktionen Öl nach Syrien schmuggeln sollte. Der Iran bestreitet den Vorwurf und setzte danach einen britischen Tanker fest. (SDA)

Der Iran-Konflikt im Ticker

Der Konflikt zwischen dem Iran und den USA spitzt sich immer weiter zu. Im Newsticker halten wir Sie über die Vorkommnisse auf dem Laufenden.

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