Am 2. Januar bombardierte Russland die ukrainische Stadt Charkiw, zerstörten etliche Häuser. Danach untersuchten Experten Trümmerteile der Raketen. Eine davon war eine ballistische Rakete aus nordkoreanischer Produktion.
Demnach waren in der Rakete 290 elektronische Teile verbaut, die nicht aus dem ostasiatischen Land stammen, wie die Organisation Conflict Armament Research mitteilte. Viele davon konnten demzufolge Firmen mit Hauptsitz in den USA, aber auch Deutschland oder der Schweiz zugeordnet werden.
In den vergangenen drei Jahren produziert
Ein grosser Anteil der Komponenten sei zudem mit einem Datum versehen gewesen und in den vergangenen drei Jahren produziert worden, hiess es weiter. Das könne bedeuten, dass die Waffe erst nach dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022 nach Russland gelangt sei.
Das zeige, dass es Nordkorea gelinge, die Uno-Sanktionen gegen das Land für Komponenten von ballistischen Raketen zu umgehen, so der Bericht weiter. Gleichzeitig sei es aber auch ein Hinweis darauf, wie sehr das Land auf Importe aus dem Ausland angewiesen sei.
Auch andere Länder betroffen
Es geht dem Bericht zufolge vor allem um Teile, die im Navigationssystem der Raketen verbaut waren. Neben den USA und Deutschland seien auch Teile aus Singapur, Japan, der Schweiz, China, den Niederlanden und Taiwan gefunden worden.
Die Organisation Conflict Armament Research mit Sitz in London, deren Arbeit teilweise von der EU finanziert wird, untersucht Waffensysteme in Kriegsgebieten auf die Lieferketten, mit deren Hilfe sie hergestellt wurden.
Bereits 2018 fanden Uno-Ermittler Schweizer Bauteile in nordkoreanischen Raketen, wie der Sonntagsblick damals enthüllte. (neo/SDA)