Bei mehreren ausländischen Vertretungen in der australischen Millionen-Metropole Melbourne sind Päckchen mit verdächtigem Material eingegangen. Nach ersten Angaben der Behörden des Bundesstaates Victoria vom Mittwoch wurden insgesamt zehn Fälle gemeldet.
Die Lage sei «unter Kontrolle». Die Polizei erklärte, die Päckchen würden untersucht. Einzelheiten nannten die australischen Behörden aber nicht. Der Hintergrund blieb zudem zunächst unklar.
«Ziehen Sie eine Maske auf»
Nach örtlichen Medienberichten wurden mindestens fünf diplomatische Missionen in Melbourne geschlossen. Unter anderem seien die Konsulate der USA, Deutschlands sowie Indiens betroffen. Auf den Päckchen sollen in englischer Sprache Worte wie «Asbest» und «Ziehen Sie eine Maske auf» stehen. Eine Bestätigung dafür gab es allerdings nicht.
Auch die Schweizer Honorarvertretung in Melbourne ist von dem Vorfall betroffen, wie die Schweizer Botschaft gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bestätigt. Die australische Polizei sei bereits bei der Honorarkonsulin vor Ort gewesen, heisst es weiter. Zudem seien alle diplomatischen Vertretungen der Schweiz in Australien über den Vorfall gewarnt worden.
Ehemann der Konsularin: «Man muss das ernst nehmen»
Der Ehemann der Schweizer Honorarkonsulin Manuela Erb, Peter Erb, berichtete, dass mit der normalen Post ein Umschlag eingegangen sei, der eine Plastiktüte mit weissem Material enthalte. «Wir haben den Umschlag in eine andere Plastiktüte gebracht und den Notruf angerufen. Innerhalb von zehn Minuten war jemand da», sagte Erb der Nachrichtenagentur dpa.
Ob tatsächlich Gefahr bestehe, wisse er nicht. «Man muss solche Dinge ernst nehmen, bis sie es nicht mehr sind.»
Keine unmittelbare Gefahr
Andere Schweizer Vertretungen in Australien sind gemäss Angeben des Aussendepartements EDA nicht betroffen. Die Schweizer Botschaft stehe aufgrund der Situation in engem Kontakt mit den australischen Behörden. Nach deren Ansicht besteht keine unmittelbare Gefahr für das Personal der betroffenen Vertretungen.
Auch Sicherheitsgründen gibt das EDA nicht bekannt, welche zusätzlichen Sicherheitsmassnahmen nach dem Ereignis getroffen wurden. (sda/sf)