Auch menschliche Überreste
Restliche Trümmerteile von Tauchboot Titan geborgen

Die Trümmerteile des verunglückten Tauchboots Titan sind an der Oberfläche. Die Bergung wurde dreieinhalb Monate nach dem Unglück abgeschlossen.
Publiziert: 11.10.2023 um 03:49 Uhr
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Aktualisiert: 11.10.2023 um 07:45 Uhr
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Die geborgene Haube des Tauchboots.
Foto: keystone-sda.ch

Rund dreieinhalb Monate nach dem Unglück des Tauchboots Titan und dem Tod der fünf Insassen in den Tiefen des Nordatlantiks haben Experten die restlichen Trümmerteile geborgen – und damit vermutlich auch menschliche Überreste. Das teilte die US-Küstenwache am Dienstag (Ortszeit) mit.

Die geborgenen Beweise seien bereits vergangene Woche zur Katalogisierung und Analyse in einen US-Hafen gebracht worden. Weitere mutmassliche menschliche Überreste seien sorgfältig aus den Trümmern der Titan geborgen worden. Sie sollen nun von US-Medizinern analysiert werden.

Tauchroboter entdeckte Wrack

Das Tauchboot war am 18. Juni verschollen, nachdem es zu einer Erkundungstour des Titanic-Wracks aufgebrochen war. Die US-Küstenwache hatte mit Hilfe vor allem kanadischer Kräfte rund 700 Kilometer südlich von Neufundland eine grossangelegte Suche gestartet, die Menschen weltweit verfolgten. Tage nach dem Verschwinden entdeckte ein Tauchroboter dann knapp 500 Meter vom Bug des Titanic-Wracks entfernt die Trümmer.

Alles deutet darauf hin, dass der Rumpf des Boots dem enormen Wasserdruck nachgab und implodierte. Die Titanic liegt in rund 3800 Metern Tiefe auf dem Meeresgrund. Der Luxusdampfer war im Jahr 1912 untergegangen, mehr als 1500 Menschen starben damals.

Fünf Todesopfer

An Bord der Titan waren der Franzose Paul-Henri Nargeolet (77), der britische Abenteurer Hamish Harding (58), der britisch-pakistanische Unternehmensberater Shahzada Dawood (48) und dessen 19-jähriger Sohn Suleman. Der Chef der Betreiberfirma Oceangate, Stockton Rush (61), steuerte das Boot.

Nach Einschätzung verschiedener Experten hatten die Entwickler und Betreiber des Tauchboots anerkannte Standards umgangen und Warnungen missachtet. Medienberichten zufolge warnte schon 2018 ein Brief der Organisation Marine Technology Society vor dem experimentellen Charakter des touristischen Angebots, und dass die Fahrten in einer Katastrophe enden könnten. Die Trümmerteile könnten den Ermittlern wichtige Informationen geben, etwa wo die Schwachstelle des Rumpfs der Titan gewesen sein könnte. (SDA)

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