Das Lager der demokratischen Kandidaten fürs US-Präsidentenamt wird langsam grösser. Jetzt ist auch der Ex-Gouverneur von Maryland und ehemalige Bürgermeister von Baltimore, Martin O'Malley (52), offiziell ins Rennen um das Weisse Haus eingestiegen.
Unter Anspielung auf die demokratische Kandidatin Hillary Clinton sowie den vermuteten republikanischen Kandidaten Jeb Bush, die beide Ex-Präsidenten in ihren Familien haben, sagt O'Malley: «Die Präsidentschaft ist keine Krone, die zwischen zwei adligen Familien hin- und hergereicht wird.»
Der Demokrat gab seine Kandidatur am Samstag bekannt. 2008 hatte O'Malley noch öffentlich Clintons Kandidatur unterstützt. Wird er der ehemaligen First Lady jetzt gefährlich?
Bisher steht O'Malley noch im Schatten von Clinton und ihres grössten Konkurrenten Bernie Sanders. In Beliebtheits-Umfragen rangiert er sogar hinter Vizepräsident Joe Biden und Senatorin Elizabeth Warren, die zwar beide als mögliche demokratische Kandidaten im Gespräch, aber bisher nicht offiziell ins Rennen eingestiegen sind.
Der in Washington geborene O'Malley begann seine politische Karriere im Stadtrat der Ostküstenmetropole Baltimore. In seiner Zeit als Bürgermeister (1999-2007) sorgte er für Wirtschaftswachstum und senkte die hohen Kriminalitätsraten. Er setzte aber auch Polizei-Taktiken durch, die bis heute als diskriminierend kritisiert werden. Gouverneur von Maryland war er zwischen 2007 und 2014.
O'Malley ist ein ausgesprochener Liberaler. Er ist für die Abschaffung der Todesstrafe, die weitere Legalisierung der Homo-Ehe, für bezahlbare Bildung, die Erhöhung des Mindestlohns und strengere Waffengesetze. Er präsentiert sich als junges Gesicht der neuen demokratischen Generation, was auch als Hieb gegen die 67 Jahre alte Clinton gedacht ist.
O'Malley ist mit einer Richterin verheiratet, hat vier Kinder und lebt in Baltimore. (SDA/noo)