Die Überwachungskamera hielt die Szenen in der südkoreanischen Stadt Jinju fest: Ein junger Mann in seinen 20ern betritt einen Supermarkt und sieht eine Mitarbeiterin, die ihre Haare kurz trägt.
Wie die Polizei später berichtet, sagt er zu ihr: «Sie haben kurze Haare, Sie müssen eine Feministin sein. Ich bin ein männlicher Chauvinist und ich finde, dass Feministinnen es verdienen, geschlagen zu werden.» Sagts – und prügelt auf die Frau ein.
Brüche im Gesicht
Ein Kunde in seinen 50ern will der angegriffenen Frau helfen und versucht, den Rasenden zu stoppen. Dieser verprügelt nun den Mann, schlägt ihn mit einem Stuhl, fügt ihm Brüche im Gesicht zu. Die Mitarbeiterin erleidet beim Angriff schwere Verletzungen am Ohr sowie Prellungen und Bänderzerrungen.
Erst als die Polizei eintrifft, wird der Prügler gestoppt. Laut den Behörden war er alkoholisiert und soll bereits in psychiatrischer Behandlung gewesen sein. Er erklärte, er könne sich nicht an den Vorfall erinnern, da er betrunken gewesen sei.
«Feminist» gilt als Schimpfwort in Korea
In Südkorea gilt das Wort «Feminist» bei vielen Männern immer noch als Schimpfwort.
Als die südkoreanische Bogenschützin An San (22) bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio drei Goldmedaillen gewann, kritisierten laut «Independent» viele Männer in ihrer Heimat ihr kurzes Haar und nannten sie Feministin.
Der amtierende südkoreanische Präsident Yoon Suk-yeol (62) hatte in der Vergangenheit den «Feminismus» als Ursache für die niedrige Geburtenrate im Land verantwortlich gemacht. (neo)