Auch Flüge aus der Schweiz betroffen
Am Montag droht Deutschland ein Flugchaos

Am Montag müssen sich Flugpassagiere in Deutschland auf Ausfälle und Verspätungen einstellen, da die Gewerkschaft Verdi zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen hat. Betroffen sind auch Flüge aus der Schweiz.
Publiziert: 07.03.2025 um 18:30 Uhr
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Aktualisiert: 07.03.2025 um 18:39 Uhr
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Flüge aus der Schweiz nach Deutschland könnten am Montag ausfallen.
Foto: KEYSTONE/GAETAN BALLY

Darum gehts

  • Flugausfälle und Verspätungen durch Streik an deutschen Flughäfen erwartet
  • Verdi fordert Tariferhöhung und bessere Arbeitsbedingungen für Beschäftigte
  • Streik beginnt am Montag um 00:00 Uhr und dauert 24 Stunden
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Valentin KöpfliRedaktor News

Flugpassagiere müssen sich am Montag an allen grösseren Flughäfen in Deutschland auf Flugausfälle und Verspätungen einstellen. Grund ist ein ganztägiger Warnstreik, zu dem die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten des öffentlichen Diensts und der Bodenverkehrsdienste aufgerufen hat.

Betroffen sind die Flughäfen München, Stuttgart, Frankfurt, Köln/Bonn, Düsseldorf, Dortmund, Hannover, Bremen, Hamburg, Berlin-Brandenburg und Leipzig-Halle. Hintergrund ist der Tarifstreit mit Bund und Kommunen, in dem Mitte März die nächste Verhandlungsrunde ansteht.

Verbindungen aus der Schweiz könnten ausfallen

Auch Flüge aus der Schweiz sind betroffen. Die Fluggesellschaft Swiss erklärt auf Blick-Anfrage: «Wir können aufgrund des Streiks am Montag voraussichtlich 38 Flüge nicht durchführen – davon betroffen sind insgesamt rund 3'000 Passagiere.» Man habe damit angefangen, die betroffenen Kunden zu informieren. 

Die Flughäfen Berlin, Frankfurt, Hannover und Bremen kann die Swiss gar nicht anfliegen. «Weder die geplanten Hin- noch die Rückflüge können dort stattfinden», schreibt die Swiss. Im Fall der Flughäfen Hamburg, München und Stuttgart können zwar auf beiden Wegen Passagiere befördert werden, es muss aber auf den Transport von zusätzlicher Fracht verzichtet werden. Einzig der Flughafen Dresden könne normal bedient werden.

Swiss: «Vermehrte Verspätungen»

Die Swiss erklärt weiter: «Wir müssen davon ausgehen, dass es im Verlauf des Montags zu vermehrten Verspätungen kommt, da zahlreiche Fluggesellschaften vom Streik betroffen sind und sich dadurch schnell zusätzliche Unregelmässigkeiten ergeben können.»

Wo immer es machbar sei, setze die Swiss auf den vom Streik verschonten Verbindungen grössere Flugzeugtypen ein als ursprünglich geplant. «Wir setzen uns mit Hochdruck dafür ein, dass unsere Passagiere ihr Ziel dennoch möglichst schnell erreichen – auch wenn infolge des Streiks leider über einen Umweg.» Die betroffenen Kunden können ihren Flug kostenlos auf ein frei wählbares Datum umbuchen oder ihr Ticket stornieren – dann erhalten sie den Ticketpreis vollumfänglich zurück. 

«Wir sehen uns zu diesem Warnstreik gezwungen»

Die Verdi-Vize-Vorsitzende Christine Behle erklärt, dass man die Aktionen frühzeitig angekündigt habe, um den Passagieren Planungssicherheit zu ermöglichen. «Wir sehen uns zu diesem Warnstreik gezwungen, da die Arbeitgeber in den laufenden Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Diensts bisher kein Angebot vorgelegt und keine Bereitschaft gezeigt haben, unsere berechtigten Forderungen zu erfüllen», so Behle.

Der 24-Stunden-Streik soll in der Nacht am Montag um 00.00 Uhr beginnen und bis 23.59 Uhr fortgesetzt werden. Die Streikenden in Frankfurt sollen sich am Morgen zu einer Kundgebung treffen. Am Frankfurter Flughafen haben die öffentlich Bediensteten zuletzt im März 2023 einen Warnstreik abgehalten – damals zeitgleich abgestimmt mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG).

Luftverkehrsbranche sauer

Verdi fordert eine Tariferhöhung im Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich, und höhere Zuschläge für die Arbeit zu belastenden und ungünstigen Zeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Ausserdem fordert die Gewerkschaft drei zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber haben diese Forderungen als nicht finanzierbar zurückgewiesen. Die Tarifverhandlungen werden am 14. bis 16. März 2025 in Potsdam fortgesetzt.

Die Lufthansa wie auch der Flughafenverband ADV haben die Streiks an den Knotenpunkten der Verkehrsinfrastruktur kritisiert. «Zweitägige Streiks, die deutsche Metropolregionen vom internationalen Luftverkehr abschneiden, haben längst nichts mehr mit Warnstreiks zu tun», hatte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel nach den Warnstreiks in München und Hamburg erklärt.

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