Attentat in Köln
Messerstecher kommt aus der Neo-Nazi-Szene

Die Messer-Attacke auf die Kölner Bürgermeister-Kandidatin Henriette Reker schockiert Deutschland. Jetzt wird klar: Der 44-jährige Messerstecher bewegte sich bereits vor 20 Jahren in der Neo-Nazi-Szene.
Publiziert: 17.10.2015 um 21:35 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 02:36 Uhr

Der Messer-Attentäter von Köln hat nach einem Medienbericht vor Jahren Kontakte in die rechtsextreme Szene gehabt. Der Mann soll sich Anfang der 90er Jahre in den Reihen der später verbotenen rechtsextremen Freiheitlichen Deutschen Arbeitspartei (FAP) engagiert haben.

Dies berichtete «Spiegel Online» am Samstag. Sowohl 1993 als auch 1994 nahm der aus Bonn stammende Mann offenbar an Rudolf-Hess-Gedenkmärschen in Fulda und Luxemburg teil. Die FAP galt als besonders aggressive Neonazi-Partei, aus deren Reihen auch rassistische Gewalttaten verübt wurden.

Der Mann soll in seiner Vernehmung ausgesagt haben, er sei vor 20 Jahren in der rechten Szene aktiv gewesen, seither aber nicht mehr. Zuletzt war er jedoch mit ausländerfeindlichen Kommentaren im Internet aufgefallen, wie aus den Behörden verlautete.

Reker ausser Lebensgefahr

Der 44-jährige arbeitslose Mann attackierte heute die auch für die Unterbringung von Flüchtlingen zuständige Sozialdezernentin Henriette Reker mit einem Jagdmesser an einem CDU-Wahlkampfstand auf einem Wochenmarkt.

Die parteilose Bürgermeister-Kandidatin wurde nach offiziellen Angaben im Halsbereich getroffen und im Spital operiert. «Die Operation von Frau Reker ist sehr gut verlaufen», teilte Professor Bernd Böttiger, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin der Uniklinik Köln, am Samstagabend mit. «Wir haben keinen lebensbedrohlichen Zustand mehr.» (SDA)

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