Attentat auf Walter Lübcke
Prozess um Politikermord hat begonnen

Unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen hat in Deutschland der Prozess um den Mord an dem CDU-Politiker und Spitzenbeamten Walter Lübcke begonnen. Das twitterte das Oberlandesgericht Frankfurt am Dienstagvormittag.
Publiziert: 16.06.2020 um 13:10 Uhr
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Aktualisiert: 28.01.2021 um 14:08 Uhr
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Der CDU-Politiker Walter Lübcke war in der Nacht zum 2. Juni 2019 auf der Terrasse seines Wohnhauses im Kreis Kassel mit einem Kopfschuss getötet worden.
Foto: AFP

Als mutmasslicher Haupttäter ist der 46 Jahre alte Stephan E. angeklagt. Er soll den Regierungspräsidenten des nordhessischen Bezirks Kassel in der Nacht vom 1. auf den 2. Juni 2019 auf der Terrasse von dessen Wohnhaus mit einem Kopfschuss getötet haben. Mit auf der Anklagebank sitzt der 44 Jahre alte Markus H. wegen Beihilfe zum Mord.

Rechtsextremes Motiv vermutet

Die Ermittler gehen von einem rechtsextremistischen Motiv aus. Lübcke hatte sich 2015 für die Aufnahme von Flüchtlingen stark gemacht und war deshalb in rechten Kreisen zur Hassfigur geworden.

Der Mord an Walter Lübcke hatte deutschlandweit Entsetzen ausgelöst. Stephan E. wird ausserdem vorgeworfen, am 6. Januar 2016 im nordhessischen Lohfelden einen Flüchtling aus dem Irak niedergestochen und schwer verletzt zu haben.

Grosses Interesse an Prozess

Bereits Stunden vor Prozessbeginn hatten sich vor dem Oberlandesgericht in Frankfurt lange Warteschlangen gebildet. In der Reihe für Medienvertreter hatten sich die ersten bereits am Montagabend angestellt. Wegen der Corona-Pandemie und der deshalb geltenden Abstandsregelungen konnte das Gericht nur eine begrenzte Zahl von Plätzen im Gerichtssaal anbieten. (SDA)

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