Drei tote Kinder in England
Verhafteter (17) sei laut Nachbarn «introvertiert» und «anhänglich»

In einer britischen Stadt nahe Liverpool hat ein Jugendlicher am Montag mehrere Menschen mit einem Messer angegriffen. Mehrere Kinder starben. Nun äussern sich die Nachbarn zu dem Täter.
Publiziert: 30.07.2024 um 13:15 Uhr
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Aktualisiert: 30.07.2024 um 22:27 Uhr
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Die Polizei hat das Gebiet abgesperrt.

In England griff ein Teenager (17) kurz vor dem Mittag in der Küstenstadt Southport nahe Liverpool Menschen mit einem Messer an. Wie die Polizei der BBC erklärt, wurden insgesamt elf Menschen Opfer der Attacke. Zwei Mädchen (†6, †7) kamen tragischerweise ums Leben, neun weitere wurden verletzt. Am Dienstag erlag ein weiteres Mädchen (†9) seinen schweren Verletzungen, wie britische Medien berichten. 

«Wir können bestätigen, dass es sich bei den Kindern, die gestern gestorben sind, um Mädchen im Alter von sechs und sieben Jahren handelt. Leider können wir ebenfalls bestätigen, dass ein drittes Kind an den Verletzungen verstorben ist.» Das neunjährige Mädchen starb in den frühen Morgenstunden des heutigen Dienstages.

Der regionale Rettungsdienst schrieb zudem auf X, dass acht Patienten mit Stichverletzungen behandelt wurden. Sie wurden ins Alder Hey Kinderspital sowie in zwei weitere Spitäler eingeliefert. Insgesamt waren zudem 13 Krankenwagen und ein Rettungshelikopter vor Ort.

«Szenen wie aus einem Horrorfilm»

Der «Daily Mail» zufolge fand die Attacke während eines Tanz- und Yoga-Workshops für Kinder mit Taylor-Swift-Motto statt. Gegenüber BBC wollte der Veranstalter dies aber zunächst nicht bestätigen. Der Kurs sei für Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren geplant gewesen.

«Uns wurde gesagt, dass jemand auf Kinder eingestochen hat», erzählt ein Café-Mitarbeiter aus der Region. «Alles ist abgesperrt, an jeder Kreuzung stehen Polizeiautos. Die Eltern stehen draussen und warten.» Ein weiterer örtlicher Geschäftsinhaber spricht von «Szenen wie aus einem Horrorfilm». Er betont: «Die Mütter kommen her und schreien».

17-Jähriger festgenommen

Bewaffnete Polizisten konnten den mutmasslichen Angreifer in Polizeigewahrsam nehmen. Für die Bevölkerung besteht somit keine Gefahr mehr. «Wir können ausserdem bestätigen, dass der Vorfall derzeit nicht als terroristisch eingestuft wird und wir im Zusammenhang mit dem Vorfall auch nach niemandem sonst suchen», sagen Beamte gegenüber BBC. 

Bei dem Festgenommenen handelt es sich demnach um einen 17-Jährigen aus Banks. Er sei aktuell noch immer in Gewahrsam und werde im Zusammenhang mit der Tat befragt. Ermittlungen zu der möglichen Motivation sind ebenso noch am Laufen. «Wir bitten die Leute, während der laufenden Ermittlungen nicht zu spekulieren», betont die Polizei. 

Das sagen die Nachbarn

Gegenüber dem britischen «Daily Mirror» brachten aktuelle und ehemalige Nachbarn ihre Fassungslosigkeit wegen des Vorfalls zum Ausdruck. Die Bewohner der als ruhig bekannten Wohngegend beschrieben die Eltern des mutmasslichen Täters als «nette, ruhige Leute, die Mühe hatten, ihren Lebensunterhalt zu verdienen.» Den Angreifer charakterisieren sie als «introvertiert» und «anhänglich» gegenüber seiner Mutter.

Die Zeitung zitiert einen früheren Nachbarn. Er sagt: «Offensichtlich ist mit diesem jungen Mann etwas ernsthaft schiefgelaufen. Es ist ein Schock, so etwas Schreckliches ist passiert.»

Ein Nachbar, der in der Strasse lebt, in der die Festnahme erfolgte, erzählt, dass die Familie ganz normal zu sein schien. «Sie waren sehr ruhig.» Zum Täter ergänzt er: «Er war nie draussen. Es war schockierend, herauszufinden, dass es ein Nachbar war, der verhaftet worden war.» 13 Polizeiautos seien in die Strasse gerast und in das Haus, in dem die Familie wohnt, eingedrungen. Am Dienstag war die Strasse laut «Daily Mirror» noch immer abgesperrt.

Politik schockiert

Der britische Premierminister Keir Starmer (61) äusserte sich besorgt über den Vorfall. «Meine Gedanken sind bei allen Betroffenen», schrieb er auf den sozialen Medien. «Ich würde gerne der Polizei und den Rettungskräften für ihren raschen Einsatz danken», so der Politiker weiter.

Auch der Abgeordnete für die Southport meldete sich zu Wort und betonte, er sei «zutiefst besorgt» über die Berichte. «Ich hoffe auf das bestmögliche Ergebnis für die betroffenen Opfer», so Patrick Hurley weiter.

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