Attacke in deutschem Zug
Polizistin (22) erschiesst Messer-Angreifer

Der durch tödliche Schüsse einer Polizistin im norddeutschen Bahnhof Flensburg beendete Messerangriff in einem Intercity-Zug gibt auch am Tag danach noch Rätsel auf. Der deutsche Innenminister Horst Seehofer zeigte sich «tief bestürzt» über die Tat.
Publiziert: 31.05.2018 um 00:11 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 01:50 Uhr
Bei eine Messer-Attacke in einem Zug in Flensburg wurden zwei Personen verletzt.
Foto: HEIKO THOMSEN/NORDPRESSE

Am Mittwochabend hatte ein Mann einen Fahrgast und eine Polizistin mit Messerstichen verletzt, wie die Polizei mitteilte. Der Täter wurde von der Beamtin erschossen, die nach DPA-Informationen in dem Zug mitreiste. Die Hintergründe des Vorfalls waren Stunden später noch immer unklar.

Die 22-Jährige habe nach bisherigen Erkenntnissen ihre Dienstwaffe eingesetzt, teilte die Polizei mit. Weitere Angaben zu den Beteiligten und dem Tatmotiv machte sie nicht. Hinweise auf einen etwaigen islamistisch-terroristischen Hintergrund gab es nach DPA-Informationen zunächst keine.

Zugbegleiter fragte nach Polizisten an Bord

Der IC 2406 befand sich auf dem Weg von Köln nach Flensburg. Laut Bundespolizei ereignete sich der Vorfall gegen 19.00 Uhr im Bahnhof Flensburg. Die «Bild»-Zeitung berichtete, ein Zugbegleiter habe wegen eines Streits zwischen zwei Männern über Lautsprecher nach Polizisten an Bord gefragt. Die mitreisende Polizistin soll dann versucht haben, den Streit zu schlichten. Einer der Männer soll mit einem Messer auf den anderen eingestochen haben, bevor er auch die Polizistin attackiert habe. Die zuerst mit dem Messer attackierte Person wurde laut «Bild» schwer verletzt.

War nicht im Dienst

Ein Polizeisprecher sagte der Zeitung, dass die Polizistin nicht im Dienst war, aber in Uniform in dem Zug reiste. «Das ist nichts Aussergewöhnliches, Polizisten dürfen in Uniform Zug fahren und sind dabei auch bewaffnet», wurde der Sprecher zitiert.

Der deutsche Innenminister Horst Seehofer erklärte am Abend: «Beiden Verletzten gilt mein tiefes Mitgefühl und ich wünsche ihnen eine hoffentlich schnelle Genesung.» Die Hintergründe der Tat seien noch unklar.

Seehofer will für Sicherheit sorgen

Dem Bundesland Schleswig-Holstein bot Seehofer «jede gewünschte Hilfe» an. «Gewalt darf nie geduldet werden, sei sie gegen die Bevölkerung oder gegen Polizisten gerichtet», betonte der Innenminister. Es sei ihm «ein wichtiges Anliegen, für die Sicherheit in Deutschland zu sorgen».

Der Flensburger Bahnhof wurde vorübergehend geräumt, war am Abend dann aber wieder zugänglich. Auch die Zufahrtsstrassen waren zwischenzeitlich gesperrt, der Zugverkehr nach Flensburg wurde unterbrochen. (SDA)

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