Die fragliche Turbine befindet sich EDF zufolge «im nicht radioaktiven Bereich» des nahe der Schweizer Grenze gelegenen AKW. Die Gründe für den Ausfall der Turbine würden noch untersucht.
Der Vorfall habe «keine Auswirkungen auf die Sicherheit der Anlage und die Umwelt», heisst es in der Mitteilung, die EDF auf der Internetseite des AKW veröffentlichte.
Der gleiche Reaktor hatte sich bereits am 21. April automatisch abgeschaltet, bei Block 1 gab es eine automatische Abschaltung am 26. Mai. Ausserdem musste Block 1 Ende Februar wegen eines Rohrbruchs für mehrere Tage abgeschaltet werden.
Umweltschützer werten die Häufung von Störfällen als Beleg dafür, dass das AKW Fessenheim - der älteste Atommeiler Frankreichs - dringend stillgelegt werden muss. Nach dem Störfall Ende Februar hatte der Vorsitzende der französischen Behörde für Atomaufsicht, Pierre-Franck Chevet, vor französischen Abgeordneten ungewöhnlich harsche Kritik an der Leitung des AKW und dem Konzern EDF geäussert.
Diese hatten zunächst nur von einem «Leck» gesprochen. Zugleich kritisierte Chevet, EDF habe den Block damals sehr schnell wieder ans Netz schalten wollen, «ohne alles zu überprüfen, was überprüft werden musste.»
Die beiden Reaktoren in Fessenheim wurden 1977 und 1978 in Betrieb genommen. Umweltschützer und Politiker in Frankreich, Deutschland und der Schweiz fordern seit langem die Stilllegung des als besonders pannenanfällig geltenden Atomkraftwerks.
Frankreichs Präsident François Hollande versicherte nach der Panne Ende Februar zwar, das Atomkraftwerk im Elsass solle wie versprochen noch vor Ende seiner Amtszeit im Mai 2017 stillgelegt werden. In den vergangenen Monaten waren aber immer wieder Zweifel am Willen der Regierung laut geworden, dieses Versprechen einzuhalten.