Nur so könnten ernsthafte politische Probleme gelöst und Krisen beendet werden, das habe die Einigung vom 14. Juli gezeigt, sagte Ruhani am Sonntag in einer live übertragenen Fernsehansprache. Der Deal werde bessere Aussichten für schnellere Lösungen der Konflikte in Syrien und dem Jemen schaffen.
In beiden Ländern könnte eine endgültige Lösung nur «politisch» herbeigeführt werden. Die Atom-Einigung habe hier eine «neue Atmosphäre» geschaffen.
Teheran hatte sich Mitte Juli nach mehrjährigen zähen Verhandlungen mit den fünf UNO-Vetomächten und Deutschland auf ein Abkommen zur Beilegung des jahrelangen Atomkonflikts geeinigt. Es soll dem Iran die friedliche Nutzung der Atomenergie erlauben, den Bau einer Bombe aber verhindern. Im Gegenzug wird Teheran schrittweise von den internationalen Sanktionen befreit.
Die Verhandlungen seien eine «Herkules-Aufgabe» gewesen, aber sie seien es wert gewesen, sagte Ruhani im iranischen Fernsehen. Trotz der zahlreichen Rückschläge habe er nie den Mut verloren, dass es zu einer Einigung kommen werde. «Interaktion» habe über Konfrontation und Niederlage triumphiert. Derzeit wirbt auch US-Aussenminister John Kerry auf einer Nahost-Reise für den Atomdeal, den einige Staaten in der Region äusserst kritisch sehen.
Was die Konflikte in Syrien und dem Jemen angeht, gibt es bislang noch viele Differenzen zwischen dem Iran und dem Westen. Teheran unterstützt den syrischen Machthaber Baschar al-Assad mit Geld und Militärberatern in seinem Kampf gegen sunnitische Rebellengruppen. Ausserdem kritisiert der Iran heftig die vom Rivalen Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition, welche die jemenitische Regierung im Kampf gegen die schiitischen Huthi-Rebellen unterstützt.