Der radikale linke Flügel der griechischen Regierungspartei Syriza plante offenbar einen Währungs-Putsch.
Wie die Athener Zeitung «Kathimerini» berichtet, vereinbarten die Politiker um Ex-Energie-Minister Panagiotis Lafazanis am 14. Juli in einem Hotel in Athen die Wiedereinführung der Drachme.
Dazu sollten der Chef der Zentralbank verhaftet, die Druckerei für Banknoten besetzt und die Bargeldbestände der Zentralbank beschlagnahmt werden. Im Anschluss wollte man Premierminister Alexis Tsipras dazu zwingen, den Grexit durchzusetzen.
Den möglichen Austritt aus der Eurozone hatte Ex-Finanzminister Yanis Varoufakis zuvor schon bestens vorbereitet.
In einem Telefoninterview gestand der Politiker, dass er durch einen Jugendfreund das Datensystem der griechischen Steuerverwaltung hacken liess – und so Zugang zu allen Informationen hatte, die er für die Einführung einer Parallelwährung gebraucht hätte.
Der Plan platzte schiesslich, als Tsipras davon erfuhr und kurz später sein Kabinett umbildete. «Wir haben uns mit Wahnsinnigen eingelassen», sagte der Regierungschef offenbar gegenüber Mitarbeitern.
Ex-Finanzminister Varoufakis hat via Twitter inzwischen allerdings alles dementiert. «Also ich hatte vor, die Steuerdaten der griechischen Bürger zu hacken? Ich bin beeindruckt von der Fantasie meiner Verleumder», schrieb er. (F.S./bau)