Assistentin packt aus
Oligarchen brechen wegen Sanktionen in Tränen aus – Angst um Luxusleben

Wegen des Krieges in der Ukraine wurden weltweit viele Oligarchen mit Sanktionen belegt. Privatjets und Yachten wurden beschlagnahmt. Ein Horror für die russischen Superreichen. Sie sind verzweifelt – und wie.
Publiziert: 09.04.2022 um 13:11 Uhr
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Aktualisiert: 09.04.2022 um 13:34 Uhr
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Weltweit wurden Oligarchen-Jets und Yachten beschlagnahmt.
Foto: shutterstock

Keine Ferien und keine Privatjets mehr. Weltweit wurden Oligarchen mit Sanktionen belegt. Dem Luxusleben, wie sie es kennen, wurde ein Riegel vorgeschoben. Ein schwerer Schlag für die russischen Superreichen.

«Ich musste miterleben, wie sie jammerten und in Tränen ausgebrochen sind, weil sie nicht mehr an Bord eines Privatjets kommen, keinen Urlaub mehr buchen und nicht einmal ein Uber bestellen können», sagt eine Frau, die für mehrere Oligarchen arbeitet, zur britischen Zeitung «The Mirror».

Wegen gesperrter Kreditkarten und Konten mussten einige der Oligarchen sogar ihr Personal bitten, für ihre Taxis zu bezahlen. Aus Angst vor dem Zorn der Superreichen möchte die Assistentin anonym bleiben.

«Es ist ihnen egal, ob Menschen sterben»

Nur so viel gibt sie preis: Die Frau arbeitet für mehrere Oligarchen, die im St. Georges Estate in Surrey, nahe bei London, leben. Dabei handelt es sich um eine exklusive und bewachte Enklave, in der laut «The Mirror» ein Drittel der Bewohner Russen sind. Laut der Assistentin würden sich die Oligarchen nicht um den Krieg scheren. «Es ist ihnen egal, ob Menschen in der Ukraine sterben». Dafür würden sie umso emotionaler reagieren, wenn es um ihr Luxusleben geht.

Die Frau eines Oligarchen sei unter Tränen zusammengebrochen, nachdem die für ihr zwölf Millionen Franken teures Anwesen bestellten Elektroinstallationen blockiert wurden. Ein weiteres Paar aus Surrey sei in Dubai gestrandet, als ihr First-Class-Flug gestrichen wurde. «Sie kümmern sich nur um sich selbst und wie sich die Sanktionen auf ihren Champagner-Lebensstil auswirken.»

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30'000 Franken teuren Kaviar aus Moskau

Einer der Oligarchen auf dem bewachten Areal sei der Ölmagnat und enge Putin-Kumpel Oleg Deripaska (54), Chef eines Bergbau- und Energieunternehmens. Sein Vermögen wird auf 5,3 Milliarden Franken geschätzt. Der Russe besitzt auf Sardinien gleich mehrere riesige Anwesen mit einem Gesamtwert von gegen einer Milliarde Franken. Hinzu kommen zahlreiche Immobilien in den USA, im Vereinigten Königreich, Frankreich oder auf Zypern.

Dass ihr Luxusleben nun in Gefahr ist, sei für viele Oligarchen kaum auszuhalten. Es sei zum Beispiel schon einmal vorgekommen, dass eine der wohlhabenden russischen Familien fast 30'000 Franken gezahlt hätte, nur um eine lebende Krabbe und etwas schwarzen Kaviar aus Moskau mit dem Privatjet an eine Party zu fliegen. «Aber das ändert sich jetzt und es ist gut, zu sehen, dass sie sich an ihren neuen Platz in der Welt gewöhnen müssen», so die Oligarchen-Assistentin. (rs)

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