Wikileaks-Gründer Julian Assange trat heute Mittag in London an die Öffentlichkeit. In einer Pressekonferenz forderte der WikiLeaks-Gründer Grossbritannien und Schweden dazu auf das Urteil der UN-Kommission über seine «willkürliche Inhaftierung» in der ecuadorianischen Botschaft anzuerkennen. Assange bezeichnete das UNO-Rechtsgutachten als «Sieg» und «bedeutende Entscheidung».
Ein UNO-Gremium hat den Zwangsaufenthalt von Wikileaks-Gründer Julian Assange in Ecuadors Botschaft in London als «willkürliche Inhaftierung» eingestuft. Der Australier müsse dafür von Grossbritannien und Schweden entschädigt werden, erklärte die UNO-Arbeitsgruppe für willkürliche Inhaftierungen in Genf.
Assange gab die Pressekonferenz zusammen mit seinen Anwälten. Diese bekräftigen nochmals, dass Assange ein Opfer der Justiz Grossbritanniens und Schwedens sei. Seine Flucht in die ecuadoriansiche Botschaft habe er nur begangen, weil er Angst vor der Auslieferung an die USA habe. Diese ist nicht unberechtigt. Keines der beiden Länder hat ihm das Gegenteil versichert.
Noch vor der Pressekonferenz nahm Grossbritannien zum Urteil Stellung. Der Bericht der Vereinten Nationen sei «offen gestanden lächerlich», sagte Außenminister Philip Hammond. «Ich weise die Entscheidung dieser Arbeitsgruppe zurück», sagte Hammond.
Seit Juni 2012 sitzt Assange in der ecuadorianischen Botschaft in London fest. Sollte der Australier das Haus verlassen, will die britische Polizei ihn aufgrund eines Haftbefehls aus Schweden festnehmen. Dort wird wegen Verdachts auf Vergewaltigung gegen den 44-Jährigen ermittelt. (nbb)