Während der syrische Staatschef Baschar al-Assad die «Befreiung» von Aleppo feiert und der Westen an der eigenen Ohnmacht erlahmt, bahnt sich in Idlib bereits die nächste Katastrophe an: «Ohne politische Lösung oder einen Waffenstillstand wird Idlib das nächste Aleppo», sagt Staffan de Mistura, der Uno-Gesandte für Syrien.
Seit gestern wurden Tausende Menschen aus dem östlichen Teil Aleppos in verschiedene andere Regionen gebracht – hauptsächlich nach Idlib, schreibt «International Business Times». Das Fatale: Genau diese Region werde wohl das nächste Ziel für Assad und seine Verbündeten sein.
Denn Idlib im Nordwesten Syriens gilt als letzte grosse Hochburg der Rebellen. Die Stadt liegt unweit der Grenze zur Türkei und besitzt dadurch eine strategisch wertvolle Position. Die rund 160’000 Bewohner sind grösstenteils Sunniten und stehen seit März 2015 unter der Kontrolle der Opposition. Laut «BBC» seien darunter vor allem Anhänger der Dschihadistengruppe Jabhat Fateh al-Sham, ehemals bekannt als al-Nusra.
Der Kampf um diese Stadt werde härter für Assad und seine Verbündeten als in Aleppo, sagt der Experte Raphaël Lefèvre zu «International Business Times». «Idlib, als Stadt und Region, ist viel homogener in seiner Religion und politischen Zusammensetzung.» (kra)