Demonstranten blockierten am Dienstag in der Hauptstadt Eriwan Strassen und umstellten Regierungsgebäude, wie ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur vor Ort berichtete. Die Menschen sind nach dem Ende der Kampfhandlungen in der Konfliktregion Berg-Karabach unzufrieden. Sie machen Paschinjan für die Niederlage gegen Aserbaidschan und die Wirtschaftskrise im Land verantwortlich.
Demonstranten kamen aus dem gesamten Land in die Hauptstadt. Ein grosses Aufgebot an Sicherheitskräften schützte öffentliche Gebäude. Es gab Berichte über Zusammenstösse mit der Polizei.
«Ich fordere die Armee auf, sich sofort unserem Volk anzuschliessen. Jede Stunde ist wichtig», sagte der frühere Premierminister Wasgen Manukjan, den die Opposition als Nachfolger für Paschinjan aufgestellt hat. Der Regierungschef hatte wiederholt einen Rücktritt ausgeschlossen.
In dem jüngsten Krieg zwischen Armenien und Aserbaidschan gab es vom 27. September bis 9. November insgesamt mehr als 4600 Tote. Das islamisch geprägte Aserbaidschan holte sich weite Teile des Anfang der 1990er verlorenen Gebiets zurück. Fast 2000 russische Friedenssoldaten überwachen seit Mitte Oktober eine Waffenruhe.
(SDA)