Im Fall um drei durch Armbrust-Schüsse getötete Menschen im süddeutschen Passau gehen deutsche Ermittler davon aus, dass zwei der Opfer vor ihrem Tod mit K.-o.-Tropfen betäubt wurden. Das sagt ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Passau in Bayern mit Blick auf den Ermittlungsabschluss der Polizei.
Im sogenannten Passauer Armbrust-Fall vor gut drei Monaten wird davon ausgegangen, dass Farina C.* (†30) ihre Begleiter Torsten W.* (†53) und Kerstin E.* (†33) in einer Pension mit einer Armbrust tötete. Danach soll sie sich selbst gerichtet haben.
Mitarbeiter der Pension hatten die drei tot auf deren Zimmer gefunden. Die Ermittler gehen davon aus, dass Farina C. ihre Begleiter mit deren Einverständnis tötete.
Sie gehörten zu einer Gruppe von «Welterneuerern»
Die drei Toten in Passau sowie zwei weitere tote Frauen, die in der Wohnung von Farina C. in Wittingen (Niedersachsen) gefunden worden waren, gehörten nach Angaben des Staatsanwaltschaftssprechers zu einer Gruppe.
Diese habe sich als «Welterneuerer und Welterschaffer» gesehen und die Meinung vertreten, schon mehrfach wiedergeboren worden zu sein. Die Toten hätten das «Dasein» verlassen, «um an anderem Ort oder zu anderer Zeit eine neue Welt oder ein neues System zu erschaffen».
Farina C., Torsten W. und seine Freundin Kerstin E. kannten sich offenbar durch ein gemeinsames Hobby: Alle drei waren glühende Mittelalter-Fans. Das Trio fuhr gemeinsam auf Märkte, nahm an Spielen teil, waren Mitglieder einer Ritterturnier-Liga, wie «Bild» im Mai berichtete. (noo/SDA)
* Namen bekannt