Bis 14. Schwangerschaftswoche
Argentiniens Parlament macht Weg frei für neues Abtreibungsrecht

In Argentinien hat die Abgeordnetenkammer den Weg für die Legalisierung von Abtreibungen bis zur 14. Schwangerschaftswoche freigemacht. Nach fast 20-stündiger Debatte stimmten in Buenos Aires am Freitag 131 Parlamentarier dafür.
Publiziert: 11.12.2020 um 13:08 Uhr
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Aktualisiert: 11.12.2020 um 13:48 Uhr
dpatopbilder - Aktivistinnen nehmen vor dem Kongress an einer Demonstration für die Entkriminalisierung von Abtreibungen teil, während die Gesetzgeber über einen Gesetzentwurf zur Legalisierung debattieren. Foto: Natacha Pisarenko/AP/dpa
Foto: Natacha Pisarenko

117 waren dagegen, sechs enthielten sich. Nun muss noch der Senat der Reform zustimmen. Vor zwei Jahren war eine ähnliche Gesetzesinitiative in der zweiten Kammer des Kongresses gescheitert.

Bislang sind Schwangerschaftsabbrüche in dem südamerikanischen Land nur nach einer Vergewaltigung oder bei Gefahr für das Leben der Mutter erlaubt. Schätzungen zufolge gibt es dort pro Jahr zwischen 370 000 und 520 000 heimliche Abtreibungen. Dabei kommt es immer wieder zu Komplikationen und auch zu Todesfällen.

Künftig sollen Abtreibungen bis zur 14. Woche erlaubt sein. Auch danach sollen sie straffrei bleiben, wenn das Kind bei einer Vergewaltigung gezeugt wurde, es nicht überlebensfähig ist oder sich das Leben der Mutter in Gefahr befindet. Die Abtreibungen sollen kostenlos in staatlichen Kliniken gemacht werden. Allerdings sollen Ärzte den Abbruch aus Gewissensgründen verweigern dürfen.

(SDA)

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