Elen Esnault vom Archäologischen Forschungsinstitut (Inrap) sagte am Freitag der Nachrichtenagentur AFP, der Friedhof sei Mitte des 13. Jahrhunderts «teilweise aufgegeben» worden, als eine Stadtmauer gebaut worden sei.
Die Ausgrabungen zeigten, dass das Dorf Mont-Saint-Michel im 13. Jahrhundert verkleinert worden und dass es ursprünglich weitläufiger gewesen sei, sagte die Archäologin. «Man kann sich vorstellen, dass das Dorf stärker zusammengerückt ist, um sich besser zu schützen, nachdem es 1204 von den Bretonen angegriffen und in Brand gesteckt worden ist und vermutlich erheblich beschädigt wurde.»
Dem Institut zufolge war der Friedhof Ende 2016 bei Kanalbauarbeiten unter der Hauptstrasse entdeckt worden. Er erstreckte sich in einem Umkreis von 30 Metern rund um die Gemeindekirche Saint-Pierre.
Weitere Analysen sollen nun Aufschluss über die Entstehungszeit des Friedhofs geben. Ergebnisse werden dem Institut zufolge Anfang 2018 erwartet. Die ersten Siedler kamen laut Esnault vermutlich im achten Jahrhundert auf den Berg.
Der Mont-Saint-Michel gehört seit 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Er zieht jedes Jahr zwei bis drei Millionen Besucher an und ist damit eines der beliebtesten Touristenziele Frankreichs.