Gemäss christlichem Glauben steht die Grabeskirche von Jerusalem am Ort der Kreuzigung von Jesus Christus. An dieser Stelle soll Jesus auch begraben worden sein, bevor er drei Tage später wieder auferstanden ist.
Die Grabkammer war mindestens seit dem Jahr 1555 nie mehr geöffnet worden, da sie von einer schweren Marmorplatte verschlossen ist. Nun haben Archäologen diese Marmorplatte über der leeren Grabkammer beiseite geschoben. Zur Überraschung der Forscher war die Grabkammer gar nicht leer.
Unter der Platte lag viel Geröll. Und nachdem die Forscher dieses weggeräumt hatten, stiessen sie auf eine zweite Marmorplatte. Der beteiligte Archäologe Fredrik Hiebert sagte zum «National Geographic»: «Wir sind erstaunt, welche Menge Füllmaterial wir gefunden haben.»
Suche nach Kalkstein
In die zweite entdeckte Marmorplatte ist ein kleines Kreuz graviert. Die Forscher glauben, dass sie aus dem 12. Jahrhundert stammt. Die Platte ist in der Mitte zerbrochen, darunter befindet sich eine weissliche Schicht.
Hiebert meint: «Ich glaube nicht, dass das schon der originale Felsen ist. Wir müssen wohl noch weiter graben.» Gemäss der Überlieferung war das Grab von Jesus Christus in einen Kalkstein gehauen worden.
Die Archäologen hoffen, bei den Grabungen den ursprünglichen Kalkstein des Grabs zu finden. Gearbeitet wird aber nur nachts – denn die Grabeskirche, eines der wichtigsten Heiligtümer des Christentums, muss für Pilger weiter offen bleiben. (pfc)