Ein Tourismusverein in Nordrhein-Westfalen lädt dazu ein, die herrliche «rheinische Apfelroute» zu geniessen. Einen Velowanderweg, der auf über 120 Kilometern «Erlebbarkeit der Kulturlandschaft und Landwirtschaft» der Region verbindet.
Die Route, auf der man «immer dem Apfel nach» radelt, ist so schön, dass der kleine Tourismusverein die Marke und das Logo 2018 beim Deutschen Patent- und Markenamt eintragen liess.
Doch jetzt stört sich das grösste Milliardenunternehmen der Welt an dem abstrahierten Apfel mit grünem Blatt aus der schmucken deutschen Provinz.
Dicke Post aus Cupertino
Im Februar 2019 der Schock. Der Tourismusverein Rhein-Voreifel Touristik (RVT) erhielt dicke Post aus Cupertino: Wegen des Symbols des neuen Veloweges. Apple schaltete sich ein und will dem kleinen deutschen Tourismusverein das Logo verbieten.
Erstens ist dem US-Konzern die Öffnung des Logos ein Dorn im Auge. Zweitens stört sich Apple auch am abstrahierten grünen Blatt, heisst es in der eingereichten Begründung. Und überhaupt habe das Logo «ein hohes Mass an klanglicher und schriftbildlicher Ähnlichkeit» zum Apple-Emblem.
«Mit der Apfelroute haben wir ein komplett anderes Produkt. Es ist unglaublich, dass sich ein so grosser Konzern auf uns stürzt», sagte die Geschäftsführerin der Apfelroute dem WDR.
Beste Werbung für Apfelroute
Lust auf einen Rechtsstreit mit den wohl besten Anwälten der Welt hat dort niemand. Und nur schon all die 900 bereits aufgestellten Wegweiser auswechseln, wäre zu teuer. Mit einer Änderung beim Patent- und Markenamt soll die Nutzung auf den Velowanderweg begrenzt werden.
Offiziell eröffnet wird die Apfelroute am 19. Mai. Das strittige Logo ziert noch immer die eigene Webseite. Der Streit ist beste Werbung für den Veloweg.