Es hätte ein erholsamer Städteausflug werden sollen. Doch für Vladimir Makivic endete die Fahrt nach Rom in einem Albtraum. Als er am Samstag kurz nach der Ankunft seinen Audi Q7 vor dem Hotel abstellte, setzte sich ein Demonstrationszug in Bewegung: Rund 200‘000 Meschen wehrten sich friedlich gegen die Gier der Banker und die Macht der Finanzwelt.
Doch unter den Protestierenden befanden sich auch einige Krawallmacher. Als Makivic nach dem Check-in sein Zimmer betrat, hörte er laute Musik auf der Strasse. Der Geschäftsführer einer Autogarage ging auf den Balkon, um zu sehen, was los war: Die Demonstration unten auf der Stasse war in vollem Gang.
Vandalen schlugen auf Autos ein
Neben den «normalen» Demonstranten habe es auch eine «Hooligan-Gruppe» gegeben. «Die Vandalen schlängelten sich immer wieder zwischen den friedlichen Demonstranten durch und randalierten am Rand des Umzugs», sagt Makivic zu Blick.ch.
«Sie schlugen mit Baseballschlägern und Stangen auf Autos ein – unter anderem auch auf meines.» Dann habe ein einzelner Vermummter eine Petarde in das hinter seinem Audi parkierte Auto geworfen. Makivic: «Es fing sofort Feuer.»
Auslaufendes Benzin ...
Die Feuerwehr habe den Brand zwar löschen können. Doch als die Einsatzkräfte weitergingen, sei Benzin aus dem Tank ausgelaufen – und innert Kürze sei wieder alles in Flammen gestanden. «Das Feuer griff auf meinen Audi über», sagt Makivic. «Es gab richtige Explosionen. Warum, weiss ich nicht.»
«Mein ganzes Geld und meine Kreditkarten waren im Auto», sagt der 29-Jährige. «Auch die Koffer mit dem ganzen Inhalt sind Weg.» Makivic, der mit Frau Gordana (29), seinem Schwager und dessen Frau unterwegs war, kann sein Pech kaum fassen. «Wir hatten nicht mehr viel von unserem Städteausflug.»
Keinen Rappen von der Autoversicherung
Doch damit nicht genug: Zwar wurde den beiden Pärchen dank einer Reiseversicherung der Rückflug organisiert. Doch für das zerstörte Auto wird Makivic keinen Rappen sehen. Begründung: Bei Schäden, die an Demonstrationen entstehen, zahle man nicht.
Zum konkreten Ereignis können die Basler Versicherungen aus Datenschutzgründen keine Stellung nehmen. «In einem solchen Fall innerer Unruhen besteht aber grundsätzlich keine Deckung. Das ist vertraglich so festgelegt», sagt Sprecher Amos Winteler zu Blick.ch. «Wir klären aber die Umstände individuell ab und prüfen jeden Einzelfall.»
Makivic ist sauer. Seine Frau und er hätten das Auto erst im Juli gekauft. «Da zahlt man 3000 Franken pro Jahr für eine Vollkasko-Versicherung – und dann hat man doch nichts davon, wenn man sie braucht.»